Nach den ersten Übungsrunden am Freitag hatten alle Teams über Nacht die Daten analysiert und noch einmal am Setup herumgefeilt. Im dritten Training am Samstag (28.5.) ging es nun darum zu überprüfen, ob die Abstimmung auch in die richtige Richtung verändert wurde. Den Zuschauern wurde dabei schon mal ein spannender Vorgeschmack auf das Qualifying geboten.
Die weichen Reifen lieferten wie schon am Vortag genug Grip für mehrere schnelle Runden. Das führte dazu, dass sich die Piloten von Ferrari und Red Bull ständig an der Spitze abwechselten. In den ersten beiden Sessions schien Ferrari noch einen leichten Vorsprung zu besitzen, doch Red Bull konnte die Lücke über Nacht scheinbar schließen.
Am Ende reichte es für Sergio Perez sogar zur Bestzeit in der Quali-Generalprobe. Der Mexikaner bewältigte die 3,337 Kilometer lange Hafenrundfahrt in 1.12,467 Minuten. Charles Leclerc im schnelleren der beiden Ferrari musste sich am Ende um 41 Tausendstel geschlagen mit Rang zwei zufriedengeben. Nach seinen beiden Trainingsbestzeiten am Freitag verpasste der Lokalmatador den Hattrick nur knapp.

Verstappen fehlen vier Zehntel
Die beiden Schwesterautos konnten das Tempo nicht ganz mitgehen. Carlos Sainz landete mit 0,370 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Max Verstappen musste sich dahinter ebenfalls überraschend deutlich geschlagen geben. Der Weltmeister blieb mehr als vier Zehntel hinter seinem Teamkollegen zurück.
Das Mittelfeld kann dieses Wochenende nicht in den Kampf um die ersten beiden Startreihen eingreifen. Mit siebeneinhalb Zehnteln Rückstand führte Pierre Gasly die Verfolger auf Rang fünf an. Knapp dahinter bestätigte Lando Norris seine gute Form vom Vortag auf Position sechs.
Mercedes muss sich nach dem Aufschwung in Barcelona wieder im Mittelfeld herumschlagen. Im dritten Training fanden sich Lewis Hamilton und George Russell nur auf den Plätzen sieben und neun wieder. Mittendrin im Mercedes-Sandwich reihte sich Kevin Magnussen mit seinem Haas-Renner auf Position acht ein.

Deutsches Doppelpack im Mittelfeld
Mick Schumacher kann das Tempo seines dänischen Teamkollegen nicht ganz mitgehen, was wohl zum Teil auch auf die technischen Probleme im ersten Training zurückzuführen ist. Knapp vier Zehntel trennten die beiden Haas im dritten Training. Das bedeutete Rang 12 für den deutschen Youngster.
Auch Sebastian Vettel sollte noch etwas Pace finden, wenn es im Qualifying in die letzte K.O.-Runde gehen soll. Der Aston-Pilot reihte sich direkt hinter Schumi auf Platz 13 ein. Der Heppenheimer musste in der 60-minütigen Session zudem einen kleinen Schreckmoment überstehen, als ihm Sainz im ersten Sektor vor das Auto fuhr. Die FIA-Kommissare verzichteten in diesem Fall jedoch auf eine Untersuchung.
Vielleicht lag es daran, dass Sainz schon wegen einer möglichen Behinderung gegen Vettels Teamkollege Lance Stroll angeklagt ist. Stroll war es auch, der für die spektakulärste Szene der Session verantwortlich war. In der Schwimmbad-Schikane rumpelte der Kanadier etwas zu aggressiv über die Randsteine. Das Auto wurde ausgehebelt und rutschte in die Bande. Stroll hatte Glück, dass dabei nur der Frontflügel zu Bruch ging.