GP Monaco 2022 - Training 1: Leclerc-Bestzeit

GP Monaco 2022 - Ergebnis Training 1
Leclerc knapp an der Spitze

GP Monaco 2022

Zuerst die gute Nachricht: Alle 20 Autos kamen am Freitag (27.5.) ohne Unfälle durch die ersten 60 Trainingsminuten von Monte Carlo. Ganz reibungslos verlief die Session aber nicht für alle Piloten. Valtteri Bottas musste seinen Alfa Romeo schon nach zwei ungezeiteten Proberunden wieder in der Garage abstellen, weil sich die MGU-K verabschiedet hatte.

Mick Schumacher verpasste den Großteil der Session mit dem gleichen Problem. Der Youngster schaffte es aber nicht mehr ganz zur Haas-Garage zurück. Gerade als sich Schumi auf Höhe der Boxeneinfahrt befand, kam plötzlich so viel negatives Moment auf die Antriebswellen, dass die Karbonteile in sich verdrehten.

Um den gestrandeten US-Renner aus dem Weg zu räumen, musste die Session für vier Minuten unterbrochen werden. Sowohl bei Bottas als auch bei Schumacher werden nun die MGU-K der zweiten Power Unit auf die erste umgebaut – und für Samstag dann wieder zurück.

Max Verstappen - GP Monaco 2022
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Ferrari und Red Bull auf einem Level

Besser lief es zum Auftakt für Charles Leclerc. Der Lokalmatador machte in Monaco dort weiter, wo er vor seinem Motorproblem in Barcelona aufgehört hatte. Der Ferrari-Pilot sicherte sich trotz einer längeren Setup-Umbau-Pause die vierte Trainingsbestzeit in Folge. Die Bestmarke von 1:14.531 Minuten war gut zwei Sekunden langsamer als die schnellste FP1-Runde in Monaco vor 12 Monaten. Das war aber wegen der schwereren Autos erwartet worden.

Leclerc kann sich dieses Wochenende aber nicht ausruhen. Im ersten Training rückte ihm Sergio Perez ganz dicht auf die Pelle. Nur 39 Tausendstel fehlten dem Red-Bull-Piloten zur Bestzeit. Max Verstappen im zweiten RB18 musste sein Programm nach 26 Runden beenden. Der Weltmeister hatte sich in Kurve 1 einen heftigen Bremsplatten eingefahren. Am Ende musste er sich mit Rang vier hinter dem zweiten Ferrari von Carlos Sainz zufriedengeben. Der geringe Rückstand (+ 0,181s) verspricht aber viel Spannung für den Rest des Wochenendes.

Das Verfolgerfeld hinter den beiden Top-Teams wurde im ersten Training von Lando Norris angeführt. Dem Briten, der noch unter den Folgen einer Mandelentzündung leidet, fehlte am Ende aber schon mehr als eine halbe Sekunde auf die Spitze. Teamkollege Daniel Ricciardo bestätigte auf Rang sieben hinter Pierre Gasly den guten Eindruck des McLaren. "Das war unser bestes erstes Training in dieser Saison", freute sich Teamchef Andreas Seidl. "Die Fahrer berichten, dass sich Monaco mit den neuen Autos gar nicht so schlimm anfühlt wie befürchtet. Wir haben nur leichtes Bouncing den Berg hoch und im Tunnel."

Lewis Hamilton - GP Monaco 2022
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Mercedes kämpft mit hartem Fahrwerk

In Barcelona war noch Mercedes die dritte Kraft. Doch in der ersten Session kämpften beide Silberpfeil-Piloten mit einem extrem unruhigen Fahrverhalten. Das Auto hüpfte über die vielen Bodenwellen auf dem Stadtkurs. George Russell fand sich am Ende auf Position acht wieder, Lewis Hamilton ließ sich die zehntschnellste Zeit notieren.

"Wir haben ein Problem mit dem Fahrwerk", verriet Teamchef Toto Wolff. "Es ist dieses Mal kein Aerodynamik-Thema, sondern es hängt mit dem straffen Setup zusammen. Von der Pace ist das Auto gar nicht so schlecht. Aber so ist es für die Piloten unfahrbar. Wir müssen jetzt nochmal am Setup arbeiten, um es etwas angenehmer für die Piloten zu machen."

Mitten ins Silberpfeil-Sandwich schob sich noch Sebastian Vettel auf Rang neun. Die Aston-Martin-Ingenieure scheinen in Monaco etwas mehr aus dem Barcelona-Upgrade zu holen als noch bei der Premiere vor sieben Tagen.

Probleme gibt es dagegen noch für Alpine. Die Equipe startete mit den Plätzen 13 für Fernando Alonso und 16 für Esteban Ocon in das Heimspiel-Wochenende. "Bei uns geht gar nichts", klagte Teamchef Otmar Szafnauer. "Wir haben keinen Grip und keine Balance, aber dafür jede Menge Bouncing."