In der Qualifikation hatte sich Max Verstappen noch selbst ein Bein gestellt. Doch am Sonntag (7.5.) konnte den Niederländer niemand aufhalten. Wie erwartet startete der WM-Spitzenreiter vom neunten Startplatz eine große Aufholjagd. Schon nach 15 Runden lag nur noch Sergio Perez im Schwesterauto vor dem Red Bull mit der Startnummer 1.
Beide Piloten waren auf unterschiedlichen Reifen gestartet – Perez auf Mediums, Verstappen auf den harten Gummis. Deshalb musste der Mexikaner schon in Runde 21 an die Box abbiegen. Ab da kam es zu einem Fernduell. Mit seinen deutlich älteren Reifen konnte Verstappen das Tempo des Teamkollegen bis zum Ende seines Stints mitgehen. Das war der Schlüssel zum Sieg.
Als Verstappen selbst in Runde 46 von seinem Service auf die Bahn zurückkehrte, hing er dem zweiten Red Bull direkt im Getriebe. Perez versuchte sich noch tapfer zu wehren, doch nach gut einer Runde musste er sich am Ende der Zielgerade geschlagen geben. In den letzten zehn Runden musste der Weltmeister den Vorsprung nur noch managen. Am Ende kreuzte er die Linie 5,3 Sekunden vor dem Teamkollegen.

Verstappen macht kurzen Prozess
Verstappen fasste das Rennen zufrieden zusammen: "Wir hatten gestern einen Rückschlag, aber heute lief alles glatt. Am Anfang konnte ich mich aus dem gröbsten Ärger heraushalten. Dann hatten wir eine gute Pace auf den harten Reifen. Das war entscheidend. Am Ende habe ich mir dann noch einen schönen Kampf mit Checo geliefert."
Perez war verständlicherweise nicht ganz begeistert. Von der Pole Position hätte er mit einem Sieg die WM-Führung übernehmen können. "Ich habe heute alles gegeben. Auf dem ersten Stint mit Medium-Reifen hatte ich aber direkt viel Graining. Das war schlimmer als erwartet. Max hat dann eine starke Pace auf den harten Reifen gezeigt. Er hat sich den Sieg verdient."
Verstappen sicherte sich auch noch den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde. Damit vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden Red-Bull-Piloten an der Spitze des Klassements auf 14 Zähler.

Alonso wieder auf dem Podium
Der Kampf um Rang drei war ebenfalls schnell entschieden. Carlos Sainz hatte sich mit einem Undercut gegen Fernando Alonso in Runde 24 den Bronze-Platz gesichert. Die Freude hielt aber nicht lange. Die Rennleitung sprach eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen den Ferrari-Piloten aus, nachdem dieser in der Boxengasse zu schnell unterwegs war.
Weil der Ferrari in Sachen Rennpace mal wieder Defizite zeigte, kam Alonso relativ leicht an seinem Landsmann vorbei. "Das war ein einsames Rennen für mich heute. Nach vorne ging nichts. Von hinten drohte auch keine Gefahr. Wir hatten eigentlich mit mehr Gegenwehr von Ferrari gerechnet", freute sich der Routinier nach dem vierten Podium im fünften Rennen. "Zu Beginn der Saison war das Podium noch fantastisch. Nach dem vierten Podium will man langsam mehr. Vielleicht wenigstens mal ein zweiter Platz."
Auch George Russell schnappte sich Sainz noch auf der Piste. Hätte Lewis Hamilton im ersten Teil des Rennens nicht zu viel Zeit verloren, wäre vielleicht auch noch der zweite Mercedes vorbeigekommen. Immerhin reichte es für Hamilton, um sich kurz vor Schluss am zweiten Ferrari von Charles Leclerc vorbei auf Rang sechs zu schieben.
Auf den Positionen acht und neun rollten die beiden Alpine ins Ziel. Pierre Gasly und Esteban Ocon hatten sich nach guten Startplätzen wohl etwas mehr ausgerechnet. Auch Kevin Magnussen konnte den vierten Quali-Rang im Rennen nicht lange halten. Am Ende wurde der Däne für einen harten Kampf immerhin mit einem WM-Punkt belohnt. Nico Hülkenberg im zweiten Haas ging auf Rang 15 dagegen leer aus.