Bekam Perez die schlechtere Taktik?
Wenn Max Verstappen vom neunten Startplatz ein Rennen gewinnt, und der Teamkollege von der Pole Position aus nur Zweiter wird, dann bedarf das einer Erklärung. Verschwörungstheoretiker konfrontierten die Teamführung nach der Zieldurchfahrt mit dem Vorwurf, dass Sergio Perez die schlechtere Taktik bekommen hätte. Der Mexikaner wurde am Start auf den Medium-Reifen gesetzt, Verstappen ging mit dem harten Gummi auf die Reise.
Was keiner vorausahnen konnte: Durch die nächtlichen Schauer wurde viel Gummi von der Bahn gespült. Dazu heizte sich der Asphalt am Rennsonntag längst nicht so stark auf wie noch im Training. Beide Faktoren trugen dazu bei, dass die Piloten auf den weicheren Mischungen zu Beginn mit Graining kämpften.
Wer die gelbmarkierten Pirellis im ersten Stint mit vollen Tanks aufgezogen hatte, musste sein Tempo spürbar drosseln, um das gefürchtete Abrubbeln der Oberfläche zu vermeiden. Wer sich die Mediums für den zweiten Stint aufhob, konnte mit dem leichteren Auto und der stärker gummierten Strecke am Ende aggressiver angasen.

Diese Entwicklung sei aber nicht vorhersehbar gewesen, betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Unsere Simulation besagte, dass Medium-Hard die schnellere Option sei. Wir haben erwartet, dass Max nur bei einem späten Safety-Car profitiert. Wenn man sich die Startreifen der Autos in den vorderen Reihen anschaut, waren wir mit dieser Einschätzung nicht alleine."