Am Freitag hatte es noch so ausgesehen, als würde Ferrari in Mexiko kurzen Prozess machen. Vor allem die Longrunzeiten der Scuderia-Piloten ließen die Konkurrenz staunen. Doch auf einer schnellen Quali-Runde mit Soft-Reifen scheinen die roten Raketen verwundbar zu sein. In der Generalprobe im dritten Training am Samstag (26.10.) präsentierte sich McLaren ein Stück schneller.
Oscar Piastri brauchte nur 1:16.492 Minuten für das 4,304 Kilometer lange Asphaltband und sicherte sich damit die Spitzenposition. Lando Norris, der im Gegensatz zum Teamkollegen mit dem neuen Unterboden unterwegs war, blieb mit 59 Tausendsteln Rückstand nicht weit entfernt. Damit sicherten sich die Papaya-Renner auch die Favoritenstellung für das Qualifying.

Ferrari scheint mal wieder im Longrun deutlich schneller zu sein als auf eine Quali-Runde.
Ferrari drei Zehntel zurück
Ferrari musste sich mit Rang drei zufriedengeben. Carlos Sainz fehlten am Ende 0,34 Sekunden auf die Spitze. Charles Leclerc baute in seinen Quali-Run einen Fehler ein und ließ sich nur die siebtschnellste Zeit notieren. Red Bull hat auf eine schnelle Runde auch noch Luft nach oben. Max Verstappen schimpfte über mangelnden Grip. Mit einer halben Sekunde Rückstand reihte sich der Weltmeister auf Platz vier ein.
Lewis Hamilton zeigte, wozu der überarbeitete Mercedes fähig ist. Seine schnellste Runde reichte aber auch nur zum fünften Platz. Der Rückstand fiel mit 0,568 Sekunden etwas größer als erhofft aus. George Russell, dessen Auto nach dem Crash am Freitag wieder aufgebaut wurde, kam mit dem alten Paket sogar nur auf Rang acht.
Direkt vor den zweiten Silberpfeil schob sich noch Yuki Tsunoda im Toro Rosso auf Platz sieben. Mit Liam Lawson schaffte es auch der zweite Red-Bull-Junior in die Top Ten. Das deutet an, dass der neue Unterboden einen Fortschritt bringt. Das B-Team wird es in der Qualifikation wohl mit Haas zu tun bekommen. Kevin Magnussen drückte sich im dritten Training zwischen Tsunoda und Lawson auf P9.

Nico Hülkenberg hat die Pace für den Q3-Einzug. Wenn bei Haas alles passt, ist eine Überraschung drin.
Haas unter Wert geschlagen
Beide Haas-Piloten hätten noch deutlich schneller fahren können. Sowohl Magnussen als auch Nico Hülkenberg rutschten beim ersten Versuch in Kurve 12 am Eingang zum Stadion über den Bremspunkt hinaus. Bis dahin lagen sie fast auf dem Niveau der Top-Teams. Im zweiten Anlauf konnte Magnussen immerhin in die obere Tabellenhälfte fahren. Hülkenberg musste sich mit P16 begnügen.
Einen überraschend starken Eindruck hinterließ auch Valtteri Bottas. Der Sauber-Pilot konnte auf P12 munter im Mittelfeldkampf mitmischen. Der Finne ließ dabei sogar Lokalmatador Sergio Perez hinter sich. Der Mexikaner hat mal wieder deutlich mehr Probleme, den zickigen Red Bull in die Spur zu bekommen, als Teamkallege Max Verstappen.