GP Mexiko 2024 - Training 2: Sainz domminiert

GP Mexiko 2024 - Ergebnis Training 2
Sainz dominiert, Russell fliegt ab

GP Mexiko 2024

Im zweiten Freien Training zum Mexiko-Grand-Prix waren die 20 Formel-1-Piloten ganz im Zeichen der Reifenentwicklung unterwegs. Pirelli hatte jede Menge Prototypen für 2025 im Gepäck, die man einem direkten Vergleich mit dem aktuellen Produkt unterziehen wollte. Um verwertbare Daten zu sammeln, mussten die Fahrer genau definierte längere und kürzere Runs mit vorgeschriebener Spritmenge abspulen.

Am Ende der auf 90 Minuten verlängerten Session sollten die Piloten nach Abschluss des Pirelli-Programms eigentlich noch eine Chance bekommen, die Einstellungen des Autos zu ändern und am Setup zu feilen. Doch daraus wurde praktisch nichts. Eine 24 Minuten lange Unterbrechung brachte die sorgfältig ausgearbeiteten Pläne der Ingenieure komplett durcheinander.

George Russell - GP Mexiko 2024
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Russell crasht schon wieder

Für die Zwangspause war George Russell verantwortlich. Der Mercedes-Pilot, der im ersten Training noch die Bestzeit gesetzt hatte, war 12 Minuten nach dem Anpfiff in Kurve 9 innen etwas zu weit über die Randsteine gefahren. Dabei setzte das Auto mehrmals auf und rutschte mit hoher Geschwindigkeit in die Bande.

Bei dem Einschlag wurde eine seitliche Negativ-Beschleunigung von 35 G gemessen. Der Pilot wurde im Medical-Center durchgecheckt, konnte aber auch nach seinem zweiten heftigen Crash innerhalb von nur sieben Tagen schnell Entwarnung geben. Nur das Vertrauen ins Auto könnte so langsam ein paar Kratzer abbekommen haben.

Der Silberpfeil wurde bei der unfreiwilligen Stunteinlage erneut schwer beschädigt. Auf die Mechaniker wartet somit eine Nachtschicht: "Das Auto hat aufgesetzt und bevor ich reagieren konnte, habe ich mich auch schon gedreht", erklärte Russell zu seinem Abflug. "Das ist etwas frustrierend, weil wir im ersten Training richtig gut unterwegs waren. Ich habe die Kurve eigentlich nicht anders gefahren als vorher. Es tut mir leid für die Mechaniker, dass sie jetzt schon wieder ran müssen."

Max Verstappen - GP Mexiko 2024
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Verstappen mit Problemen

Auch Max Verstappen hatte vorzeitig Feierabend. Der Weltmeister klagte zu Beginn der Session über Probleme mit den Bremsen und dem Motor. Schon am Ende des ersten Trainings hatte ein Leck im Ansaugtrakt des Turbos für eine Rundendiät gesorgt. Offenbar konnte das Problem nicht so schnell behoben werden, wie es die Mechaniker dachten.

"Das war ein nutzloser Tag. Ich bin nur ein paar Runden gefahren, in die man gar nichts interpretieren kann. Das war ein Tag zum Vergessen", klagte der Niederländer. Bei Red Bull hofft man, dass der Motor keinen größeren Schaden abbekommen hat. Ein ungeplanter Tausch könnte eine Startplatzstrafe nach sich ziehen.

Mit Alexander Albon gab es noch einen dritten Fahrer, der nicht viel zum Pirelli-Test beitragen konnte. Williams versuchte alles, das Auto des Thailänders nach dem Crash im ersten Training wieder auf die Räder zu stellen, doch am Ende reichte die Zeit nicht aus für die umfangreiche Reparatur. Neben Flügeln, Aufhängungen, Unterboden und Verkleidungsteilen mussten auch noch Motor und Getriebe getauscht werden.

Carlos Sainz  - GP Mexiko 2024
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Sainz lässt Ferrari glänzen

Pirelli verkürzte das Pflichtprogramm um ein paar Runden, so dass die Fahrer, die ihre Autos im ersten Training an einen Junior-Piloten abgeben mussten, am Ende der Session wenigstens noch einen kurzen Run auf frischen Medium-Reifen abspulen konnten. Bei relativ kühlen Asphalttemperaturen blieb der Lerneffekt aber überschaubar. Lando Norris schaffte es im Finale lediglich auf Rang fünf.

Charles Leclerc kam nicht mehr rechtzeitig über die Linie, weil Ferrari mit etwas Verzögerung in die Session gestartet war. Offenbar handelte es sich um die Nachwirkungen des Crashs von Ollie Bearman in der ersten Session. Hier musste die Aufhängung vorne links gewechselt werden. Dafür lief es für Teamkollege Carlos Sainz wie am Schnürchen. Der Spanier war mit den C4-Reifen der schnellste Pilot.

Wichtiger als die nur wenig aussagekräftigen Quali-Run-Zeiten waren aber die Dauerläufe. Hier scheinen die roten Raketen in einer eigenen Liga zu fliegen. Die Konkurrenz zeigte sich beim Blick auf die Zeiten der Austin-Doppelsieger schwer beeindruckt. Mit dem dritten Training am Samstag gibt es nun nur noch eine Chance, das Ruder vor dem Qualifying herumzureißen.