Es hatte sich angedeutet: Mercedes hat die starken Leistungen aus den Trainings in Las Vegas auch im Qualifying bestätigt. George Russell schnappte sich am Freitagabend (22.11.) im Silberpfeil die Pole-Position. Er brannte eine Zeit von 1.32,312 Minuten in den 6,201 Kilometer langen Stadtkurs.
Entsprechend glücklich war der Engländer über seine dritte Pole in diesem Jahr: "Ich bin so glücklich darüber. Aber wir müssen herausfinden, warum wir hier so schnell sind." Damit spielte Russell auf die Unberechenbarkeit des W15 in dieser Saison an.
Zweiter wurde mit einer knappen Zehntelsekunde Rückstand Carlos Sainz im Ferrari. Der Spanier ist zuversichtlich für den Grand Prix am Samstag. "Wir starten aus einer guten Position in das Rennen morgen. Wir haben eine gute Siegchance." Der Ferrari überzeugte in den Longruns mehr als der Mercedes.
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Pierre Gasly jubelte über Startplatz drei nach dem Vegas-Qualifying.
Gasly-Sensation
Doch der Held des Qualifyings war Pierre Gasly. Nach Platz drei in Brasilien legte der Franzose auch in Las Vegas nach und erreichte im Alpine Rang drei. "Es ist unglaublich, wir dachten nicht, dass das möglich wäre. Das Auto hat sich super angefühlt."
Vierter wurde Charles Leclerc im zweiten Ferrari vor Max Verstappen. Dem Red-Bull-Star gelang damit ein erster wichtiger Treffer, um bereits in Sin City den WM-Titel zu fixieren. Lando Norris (McLaren) muss im Rennen mindestens drei Punkte aufholen, um die Entscheidung bis Katar hinauszuzögern. Er startet vom sechsten Rang in den Grand Prix.
Yuki Tsunoda im Toro Rosso wurde Siebter vor dem zweiten McLaren-Mann Oscar Piastri. Nico Hülkenberg wurde im Haas Neunter und schlug Lewis Hamilton. Der Rekordsieger patzte in Q3 gleich doppelt. Bei beiden Versuchen baute er Fehler ein und schmiss eine mögliche Pole-Position weg.
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Franco Colapinto zerstörte am Ende von Q2 den Williams.
Colapinto mit nächstem Crash
Kurz vor Ablauf des zweiten Qualifying-Segments fing die Kamera einen über die Strecke schlitternden Williams ein. Franco Colapinto hatte in Turn 16 mit dem linken Vorderrad die Innenseite der Betonwand getroffen. Dabei brach die Vorderradaufhängung und der Argentinier schlug heftig in die gegenüberliegende Mauer ein.
Dass es ausgerechnet Colapinto und Williams passierte, ist ein Drama für die Truppe. Vor dem Qualifying hatte Teamchef James Vowles noch mitgeteilt, dass seine Fahrer in den Trainings noch vorsichtig zu Werke gehen mussten. Ein weiterer Crash könnte die Teilnahme am Rennen und auch am darauffolgenden GP in Katar kosten.
Es ist noch nicht abzuschätzen, ob morgen beide Williams starten können. Der 21-Jährige muss noch zu eingehenden Checks in Krankenhaus. Das Team teilte mit, dass beim Einschlag über 50 g gemessen wurden. Nach dem Unfall war die Session für gut zwanzig Minuten unterbrochen, ehe die Betonwand wieder repariert worden war.
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Sergio Perez scheiterte bereits in Q1 und erlitt den nächsten Rückschlag.
Perez scheitert in Q1
Sergio Perez erlebte ebenfalls einen schwarzen Tag. Der Mexikaner hatte vor vielen Landsleuten mal wieder nichts zu lachen. Er scheiterte im ersten Qualifying-Teil auf P16 und war danach völlig desillusioniert: "Es wird einfach nicht besser", klagte er am Funk. Der Red-Bull-Pilot lieferte erneut keine Argumente, um auch 2025 im Auto zu sitzen.
Noch schlechter lief es bei Aston Martin. Fernando Alonso wurde 17. und ließ nur Alex Albon (Williams), Valtteri Bottas im zweiten Sauber und seinen Teamkollegen Lance Stroll hinter sich. Der Kanadier hatte aber nur einen einzigen Versuch, da seine Mechaniker erst auf den letzten Drücker das ERS-Problem aus dem dritten Training behoben hatten.
Das Rennen startet morgen früh um 7 Uhr deutscher Zeit. Der Live-Ticker von auto motor und sport geht ab 6.30 Uhr live.