Der Sprint zum GP Katar mag zwar nicht so viel klassische Spannung gebracht haben, hatte aber einige kuriose Momente zu bieten. Dazu gehörte unter anderem die Zieldurchfahrt von McLaren. Nach 19 Runden ließ Lando Norris in Führung liegend seinen Teamkollegen Oscar Piastri auf den letzten Metern durch und machte ihn so zum Sieger. Zuvor kontrollierte McLaren das gesamte Rennen, indem man die Pace der beiden bewusst zu ihrem Vorteil managte.
Norris hatte selbst entschieden, Piastri vorbeizulassen. "Es war wahrscheinlich etwas knapper, als ich es mir vorgestellt hatte, aber ich wollte es seit Brasilien machen. Es war einfach das, was ich für das Beste hielt. Das Team hat mir gesagt, ich solle es nicht tun, aber ich dachte, ich könnte damit durchkommen und wir haben es getan." In Sao Paulo hatte Piastri im Sprintrennen den Sieg Norris geschenkt, um ihm im WM-Kampf gegen Max Verstappen zu helfen. Mit nur 0,136 Sekunden Abstand der beiden McLaren-Piloten war es der knappste Zieleinlauf in einem Sprintrennen.
George Russell ließ die Funken fliegen.
Ferrari muss mehr als 15 Punkte aufholen
George Russell versuchte im Mercedes mehrmals auf der Innenseite an Piastri vorbeizuziehen, der Australier schlug ihm aber jedes Mal knapp die Tür zu. Der Mercedes-Pilot war natürlich nicht ganz happy über die DRS-Aktion von McLaren und musste sich mit dem dritten Platz begnügen. Mehrmals kam Piastri der aufgeklappte Flügel, den er dank Norris in Anspruch nahm, bei der Verteidigung gegen Russell zu Hilfe.
Die beiden Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc belegten die Plätze vier und fünf. Leclerc lieferte sich ein tolles Duell mit seinem zukünftigen Teamkollegen Lewis Hamilton über mehrere Kurven und entschied es am Ende für sich. Für Ferrari bedeutet es nun, die Lücke in der Konstrukteurs-WM auf McLaren zu schließen. Derzeit liegen die Briten mit 30 Punkten Vorsprung vor den Italienern. Mit weiteren 15 Punkten Vorsprung hätte McLaren sich den Konstrukteurs-Titel in Katar bereits gesichert.
Nico Hülkenberg schnappte sich Platz sieben und damit zwei Punkte.
Haas in guter Position
A propos Konstrukteurs-Wertung: Nico Hülkenberg holte mit dem Haas einen sensationellen siebten Platz und damit zwei weitere Punkte im Dreikampf gegen Alpine und Toro Rosso. Die gingen beide leer aus. Vor allem Alpine-Pilot Pierre Gasly dürfte sich ärgern, weil er am Ende des Rennens noch den achten Platz an Max Verstappen abtreten musste. Kevin Magnussen komplettierte die Top-Ten.
Bei Red Bull ging im Sprint nicht viel vorwärts. Bei Sergio Perez ging es sogar rückwärts. Er war Teil der kuriosen Szene zu Beginn, die zeigte, wie Perez noch in der Ausfahrt der Boxengasse von Franco Colapinto im Williams überholt wurde. Beide Piloten waren aus der Box gestartet, weil man Änderungen unter Parc fermé-Bedingungen gemacht hatte. Später stand für Perez auch noch der Wechsel von Nase samt Frontflügel an, was den letzten Platz bedeutete.
