GP Katar 2024 - Ergebnis Rennen

GP Katar - 2024 - Ergebnis Rennen
Verstappen gewinnt Strafen-Kirmes

GP Katar 2024

Mit der Prognose eines Einstopp-Rennens hatten sich viele auf einen eher langweiligen Grand Prix von Katar eingestellt. Doch das Gegenteil war der Fall. Zwar verlief das Rennen an der Spitze für Max Verstappen ganz nach Plan, aber insgesamt ging es drunter und drüber. Verstappen ließ nichts anbrennen, setzte sich direkt am Start gegen George Russell und Lando Norris durch und behielt auch während der folgenden Restarts nach den jeweiligen Safety Car-Phasen einen kühlen Kopf. Der Weltmeister fuhr seinen neunten Sieg der Saison ein.

Sein Renningenieur Gianpiero Lambiase scherzte am Funk in Anspielung auf seine Rückversetzung von der Pole auf Platz zwei wegen Behinderns von George Russell im Quali am Samstag: "Karma ist eine wunderbare Sache. Du bist heute definitiv nicht unnötig langsam gefahren. Gute Arbeit." Verstappen fasste das Rennen so zusammen: "Die Strecke hat viel Grip, und in diesem Jahr hielten die Reifen wirklich gut, so dass es viel Spaß machte, den Reifen zu pushen. Wir sind im ersten Stint wirklich lange gefahren. Danach gab es ein paar Safety-Car-Momente, auf die man aufpassen musste, aber ich war sehr zufrieden."

Max Verstappen - Red Bull - GP Katar - 1. Dezember 2024
xpb

McLaren beschenkt Ferrari

Hinter Verstappen landete Charles Leclerc auf dem zweiten Platz. Das war mehr oder weniger auch ein Geschenk von McLaren. Denn Oscar Piastri verlor zunächst einen Platz an Leclerc, weil er den Boxenstopp unglücklich kurz vor der Safety Car-Phase absolvierte.

Zum anderen bekam Leclerc eine weitere Position von Lando Norris auf dem Silbertablett, weil dieser wegen zu schnellen Fahrens unter gelber Flagge eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe bekommen hatte und daraufhin zunächst ans Ende des Feldes zurückfiel. "Ehrlich gesagt, weiß ich im Moment nicht, was ich falsch gemacht habe. Offenbar habe ich bei Gelb nicht gebremst. Ich bin kein Idiot, wenn ich gewusst hätte, dass Gelb ist, wäre ich langsamer gefahren", sagte Norris. Hinter Leclerc betrieb Piastri noch Schadensbegrenzung mit Platz drei für McLaren. Sie führen weiterhin die WM vor Ferrari an, aber die Italiener haben neun Punkte aufgeholt. Der Vorsprung von McLaren beträgt vor dem Finale 21 Punkte.

"Ehrlich gesagt hätte ich sofort unterschrieben, wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir auf einer Strecke wie dieser nach einem Wochenende wie diesem Zweiter werden. Denn die Charakteristik des Autos passt nicht besonders gut zu dieser Strecke", freute sich Leclerc.

George Russell - Mercedes - GP Katar - 1. Dezember 2024
Motorsport Images

Russell mit Pech und Pannen

George Russell war der letzte Fahrer, der noch eine Strafe verschmerzen musste. Die 5 Sekunden änderten aber nichts mehr an seiner Platzierung als Vierter vor Pierre Gasly im Alpine. Der von Pole gestartete Mercedes-Pilot kam zunächst ins Hintertreffen, weil bei seinem ersten Stopp das Rad hinten rechts klemmte und er lange hinter Fernando Alonso festhing. Für Alpine war der fünfte Platz ein wichtiger Schritt in der Konstrukteurs-WM, in der man nun den Dreikampf mit 59 Punkten vor Haas mit 54 und Toro Rosso mit 46 Zählern anführt.

Carlos Sainz bildete eine Schicksalsgemeinschaft mit Lewis Hamilton. Beide hatten fast zeitgleich einen Reifenschaden in Runde 34 vorne links – das Rad, das am meisten auf der Strecke beansprucht wird. Daraufhin folgte die entscheidende Safety Car-Phase, die Verstappen perfekt erwischte und Piastri zum Verhängnis wurde. Sainz rettete sich immerhin noch auf den sechsten Platz, doch Ferrari fehlte insgesamt Pace. Fernando Alonso schloss ein Rennen mit Höhen und Tiefen auf Platz sieben ab.

Erste Punkte für Sauber

Bei Sauber dürften die Lichter erst spät ausgehen. Denn die Schweizer sammelten die ersten Punkte in dieser Saison ein. Guanyu Zhou wurde Achter vor Kevin Magnussen im Haas. Beiahe hätte auch Valtteri Bottas noch Zähler für die künftige Audi-Mannschaft eingesammelt, musste sich aber dem von hinten heraneilenden Norris beugen.

Hamilton beendet sein Rennen etwas farblos auf dem elften Rang. Mehrmals fragte er am Funk, ob sein W15 ein technisches Problem habe, weil er nicht zurecht kam. Gleich zu Beginn kassierte er eine Strafe von 5 Sekunden wegen eines Fehlstarts. Später hagelte es eine Durchfahrtsstrafe wegen Überschreitung des Tempolimits in der Boxengasse. Seine Bitte, das Auto abstellen zu dürfen, wurde vom Team nicht erhört.

Guanyu Zhou - Sauber - Formel 1 - GP Katar - 1. Dezember 2024
xpb

Toro Rosso wechselte zum Schluss noch einmal mit Yuki Tsunoda und Liam Lawson auf den Soft-Reifen, konnte damit aber auch nichts mehr ausrichten und belegte die Plätze 13 und 14 vor Alex Albon im Williams, der mit derselben Taktik 15. wurde. Auch er gehörte zu den Strafen-Sammlern und wurde wegen seiner Fahrweise gegen Magnussen mit 10 Sekunden belegt.

Chaos in erster Runde

Schon zu Beginn des Rennens krachte es ordentlich. Hier gerieten Nico Hülkenberg, Esteban Ocon und Franco Colapinto aneinander und lösten das erste Safety Car aus. Lance Stroll fuhr ebenfalls zu Beginn des Rennens gleich mal in die Seite von Albon und wurde dafür bestraft. Kurz darauf stellte er den Aston Martin ab.

Für kuriose Szenen sorgten auch Sergio Perez und Hülkenberg in der Restart-Phase nach dem zweiten Safety Car. Beide drehten sich ohne Fremdeinwirkung mit den harten Reifen von der Strecke.