Montreal ist immer wieder für eine Überraschung gut. Bei feuchten Bedingungen auf dem Circuit Gilles Villeneuve war vorher schon klar, dass die Fans im Qualifying jede Menge Action geboten bekommen. Doch am Ende lieferte die Session eine komplett bunt durcheinandergewürfelte Startaufstellung ab, auf die vorher wohl niemand getippt hatte.
Am besten kam Max Verstappen durch die drei Sessions. Der Weltmeister ließ sich nicht von den schwierigen Bedingungen beirren und drehte sowohl auf komplett nasser Strecke im Q1 als auch auf der fast abgetrockneten Ideallinie im Q3 die schnellsten Runden. Am Ende sicherte er sich in 1:21.299 Minuten die erste Stadtkurs-Pole-Position seiner Karriere, die 15. Pole seiner Karriere insgesamt.
An diesem Tag konnte niemand das Tempo des Red Bulls mit der Startnummer 33 mitgehen. Der erste Verfolger wies am Ende sechseinhalb Zehntel Rückstand auf. Fernando Alonso war die Lücke egal. Mit dem zweiten Startplatz lieferte der Spanier eine echte Sensation ab. "Und morgen werde ich am Start direkt Max attackieren", versprach der Routinier mit einem breiten Grinsen.

Perez-Crash im Q2
Mit Carlos Sainz hat Verstappen am Start noch einen zweiten Spanier im Genick. Durch die Motorenstrafe für Teamkollege Charles Leclerc war vorher schon klar, dass der Madrilene alleine die Kohlen für Ferrari aus dem Feuer holen musste. Verstappen konnte Sainz aber nicht herausfordern. Am Ende fehlten acht Zehntel zur Pole Position.
Auch Red Bull hat nur ein Auto im vorderen Bereich der Startaufstellung. Sergio Perez rutschte in der zweiten Session in Kurve 3 von der Bahn. Der Mexikaner bohrte die Nase seines Autos so tief in die TecPro-Barriere, dass er sich nicht mehr per Rückwärtsgang befreien konnte. Die Rennleitung musste das Q2 zur Bergung des Autos kurz unterbrechen. Von Startplatz 13 ist am Sonntag für Perez wohl nur noch Schadensbegrenzung drin.
Mercedes brachte beide Autos in die Top Ten. Lewis Hamilton geht neben Sainz von Rang vier ins Rennen. George Russell musste sich mit Position acht zufrieden geben. Der Brite pokerte in den letzten Minuten des Q3 als einziger Pilot mit Slicks. Doch die Strecke war vor allem im ersten Sektor noch zu feucht, so dass sich Russell nicht verbessern konnte.

Beide Haas in Startreihe drei
Überraschend schaffte auch Haas den Q3-Einzug mit beiden Piloten. Kevin Magnussen und Mick Schumacher teilen sich auf den Plätzen fünf und sechs die dritte Startreihe. "Leider habe ich mit dem letzten Reifensatz nicht mehr den Grip wie zuvor gefunden. Sonst hätte es noch besser werden können", ärgerte sich Schumi trotz des besten Quali-Ergebnisses seiner Karriere.
Im dritten Freien Training hatte es noch danach ausgesehen, als könne auch Sebastian Vettel auf der feuchten Piste für eine Überraschung sorgen. Doch im Qualifying war die gute Pace plötzlich verschwunden. Der Heppenheimer flog schon in der ersten K.O.-Runde durch den Rost. Auf Rang 16 startet Vettel eine Position vor seinem Teamkollegen Lance Stroll.