GP Japan 2022 (3. Training): Verstappen vor Ferrari

GP Japan 2022 - Ergebnis Training 3
Verstappen vor Ferrari

GP Japan 2022

Es war ein vollgepacktes drittes Training. Am gestrigen Freitag hatten die Fahrer keinen Meter auf einer trockenen Fahrbahn zurückgelegt. Entsprechend viele Kilometer sollten sie am Samstagvormittag in Suzuka abspulen, um die Datenspeicher ihrer Teams zu füllen. Unterschiedliche Reifenmischungen, verschiedene Tankfüllungen und eine Strecke, die sich über die Session hinweg stark entwickelte: Lange zeichnete sich ein verschwommenes Bild zum Kräfteverhältnis.

In Summe legten die 20 Fahrer 490 Runden zurück. Und legten mehr und mehr Gummi, sodass die 5,807 Kilometer lange Piste hinten heraus in ihrem besten Zustand war. Dann war es Zeit, für die schnellsten Runden des Trainings. Die Mechaniker bestückten die Autos mit frischen weichen Reifen. Und Max Verstappen eroberte die Bestzeit.

Carlos Sainz - Ferrari - GP Japan 2022 - Suzuka
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Ferrari liegt zurück

Red Bulls Speerspitze war in allen Sektoren der schnellste Fahrer. Er kombinierte sie zu einer Rundenzeit von 1:30.671 Minuten auf den weichen Reifen. Red Bull startete den Tag mit einem kurzen Run auf den rotmarkierten Softs, ehe man zu Longruns überging. Mit dem zweiten Satz der weichsten Garnitur distanzierte Verstappen die Konkurrenz.

Die roten Autos, die direkt mit einem Dauerlauf ins Training gestartet waren, waren seine ersten Verfolger. Auch Carlos Sainz und Charles Leclerc zückten in den letzten Trainingsminuten eine neuen C3-Satz. Sainz konnte sich darauf nicht mehr verbessern. Er blieb 0,294 Sekunden hinter dem Spitzenreiter zurück. Leclerc musste den Kontakt zu Verstappen abreißen lassen, näherte sich dem Teamkollegen aber bis auf 15 Tausendstel an.

Die Favoritenrolle ist verteilt. Verstappen ist der heißeste Anwärter auf den Sonnenplatz in Suzuka. Ferrari sollte man allerdings für die Qualifikation nie abschreiben. Elf Pole Positions in dieser Saison zeugen davon, dass die roten Autos auf eine Runde sehr, sehr schnell sind. Die Spritmenge und die Motoreinstellungen sind Unbekannte. Meistens war es in diesem Jahr so, dass Ferrari im dritten Training etwas weniger Power freigab und dann in der Qualifikaton aufdrehte.

Mercedes hinterher

Die Topteams gehen verschiedene Wege. Während Red Bull und Ferrari nicht den größten Heckflügel draufpacken, fährt Mercedes mit einem großen Luftleitwerk im Heck. Das bringt Anpressdruck zulasten von Luftwiderstand. So leiden die Mercedes besonders auf 1,2 der 5,8 Kilometer. So lange wird in Suzuka geradeaus gefahren. In den langsamen Kurven sei man bei der Musik, hieß es in den Mercedes-Funksprüchen. Nur gibt es davon in Suzuka wenige. Es dominieren mittelschnelle und schnelle Kurven auf dem Achter-Layout.

Die Mercedes-Fahrer mussten sich mit den Positionen sechs und sieben begnügen. Mit George Russell vor Lewis Hamilton. Der Rückstand fällt mit neun Zehnteln groß aus. Vor den Silberpfeilen platzierten sich Fernando Alonso als Vierter und Sergio Perez als Fünfter im zweiten Red Bull. Der Mexikaner hatte Pech, in seinem letzten Versuch in Verkehr zu geraten. Das versaute ihm die Runde auf den weichen Reifen.

Alpine hat gute Karten, das Mittelfeld anzuführen. Und McLaren Punkte abzunehmen. Alonso bot im dritten Training eine starke Vorstellung. Teamkollege Esteban Ocon schaffte es auf den neunten Platz. An seiner Seite wird ab der kommenden Saison Pierre Gasly fahren, wie der Werksrennstall am Samstagmorgen offiziell verkündete. Den vakanten Platz bei Alpha Tauri wird Nyck de Vries einnehmen.

Fernando Alonso - Alpine - GP Japan 2022 - Suzuka
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Windig in Suzuka

Das Feld lag ab den Mercedes-Fahrern nah zusammen. Lando Norris lenkte seinen McLaren an die achte Stelle. Garagennachbar Daniel Ricciardo war eine Zehntelsekunde langsamer und schrammte knapp an der oberen Tabellenhälfte vorbei. In Suzuka darf auch der Australier auf die Upgrades zurückgreifen, die Norris in Singapur noch exklusiv am Auto hatte.

In die Top 10 raste außerdem noch Lance Stroll im Aston Martin. Sebastian Vettel schnitt als 14. eher schlecht ab. Aston Martin glaubt, dass man in Suzuka nicht so auftreten kann wie zuletzt in Singapur, als man doppelte Punkte einstrich. Die Highspeed-Kurven sind nicht gerade für den AMR22 gemacht.

Alfa Romeo ließ beide Fahrer mit dem neuen Frontflügel fahren. Noch ohne durchschlagenden Erfolg. Während Alexander Albon im Williams eine gute Figur machte, fand sich Teamkollege Nicholas Latifi wieder weit hinten ein. Auf den hintersten Plätzen tummelten sich neben dem Kanadier die Haas-Piloten, beide Alpha Tauri und Guanyu Zhou.

Die Temperaturen lagen bei knapp über 20 Grad Celsius. Die Strecke war rund 31 Grad warm. Ein rauer Wind erschwerte den Piloten die Arbeit. Böen trieben die Autos in einigen Passagen ins Übersteuern.