In Imola steht dieses Wochenende das erste Sprint-Format der neuen Saison an. Die zehn Teams hatten somit nur das einstündige Auftakttraining, um sich auf das Qualifying am späten Freitagnachmittag (22.4.) vorzubereiten. Doch anhaltender Regen in der Emilia-Romagna erschwerte das Einschießen auf den Traditionskurs und das Sammeln von Daten.
Auf der feuchten Piste bekamen die Fans auf den Tribünen reihenweise Ausrutscher geboten, die aber alle glimpflich ausgingen. Auch Spitzenpiloten wie Charles Leclerc oder Max Verstappen waren mehrmals neben der Strecke unterwegs. Lando Norris blieb sogar kurz im Kiesbett liegen, konnte sich aber mit dem Rückwärtsgang selbst befreien. Zum sicheren Rangieren ließ die Rennleitung die Session für drei Minuten unterbrechen.

Ferrari in eigener Liga
Kurz nach dem Abpfiff sorgte dann auch Valtteri Bottas für etwas Nervenkitzel bei seinen Mechanikern. In der Acque Minerale legte der Alfa Romeo eine sehenswerte Pirouette hin. Nur wenige Zentimeter vor der Bande konnte Bottas seinen außer Kontrolle geratenen Dienstwagen zum Stoppen bringen. Auch hier musste nichts repariert werden.
Auch wenn die Zeitentabelle bei den widrigen Bedingungen nicht überbewertet werden darf, lässt sich aber auf jeden Fall festhalten, dass der neue Ferrari auch auf feuchtem Asphalt sehr gut funktioniert. Leclerc drehte in 1.29.402 Minuten die schnellste Runde der Session. Knapp neun Zehntel dahinter reihte sich Teamkollege Carlos Sainz auf Rang zwei ein.
Der Rest der Formel-1-Welt blieb deutlich zurück. Max Verstappen landete zwar auf Rang drei, doch der Rückstand von knapp 1,5 Sekunden dürfte den Red-Bull-Verantwortlichen Sorgen machen. Hinter dem Weltmeister reihten sich überraschend die beiden Haas-Piloten auf den Plätzen vier und fünf ein. Kevin Magnussen gewann das interne Duell gegen Mick Schumacher mit einer halben Sekunde Vorsprung. "Ich würde da nicht so viel reininterpretieren", winkte Haas-Teamchef Guenther Steiner ab. "Ich denke, in der Qualifikation wird es nicht mehr regnen. Da kann es dann schon wieder ganz anders aussehen."

Mercedes muss auf der Geraden vom Gas
Auch für Sebastian Vettel lief es nach dem Horror-Wochenende in Melbourne deutlich besser. Der Heppenheimer ließ sich hinter Sergio Perez und Fernando Alonso die achtschnellste Zeit notieren. Große Sorgenfalten gibt es dagegen im Mercedes-Lager. George Russell auf Rang zehn hatte bereits 4,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Lewis Hamilton landete weit abgeschlagen auf Position 18.
Toto Wolff hatte zwei Gründe für die schwache Vorstellung parat: "Nur Ferrari hat es geschafft, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Anders sind die großen Abstände nicht zu erklären. Unsere Fahrer haben berichtet, dass sie null Grip hatten." Dazu kommt auch noch das alte Bouncing-Problem: "Bei George ist etwas am Unterboden gebrochen. Es ist so schlimm, dass unsere Fahrer auf der Geraden vom Gas gehen müssen."