Wie in alten Zeiten. So könnte man das Sprint-Rennen aus der Sicht von Lewis Hamilton in China am besten beschreiben. Der Ferrari-Pilot gewann am Samstagmorgen (22.3.) souverän und verwandelte seine Pole-Position in seinen ersten Sprint-Sieg seiner langen Formel-1-Karriere.
Solch dominante Vorstellungen kannte man aus seinen zwölf Mercedes-Jahren, als er die Konkurrenz regelmäßig beherrschte. Jetzt ist das dem Superstar in der 19 Runden langen Hatz in Shanghai gelungen. Vom Start weg hatte der Engländer alles im Griff.
Der 40-Jährige freute sich nach der überraschenden Freitags-Pole (21.3.) dementsprechend über seinen Erfolg. "Ab der ersten Runde hat sich das Auto sehr gut angefühlt. Wir haben einen super Job heute gemacht. Jetzt müssen wir uns aber auf das anstehende Qualifying vorbereiten."
Zweiter wurde Oscar Piastri im McLaren. Der Australier konnte im Verlauf des Rennens noch Max Verstappen überholen, der lange Zeit Lewis Hamilton wie ein Schatten gefolgt war. Doch beim Weltmeister gingen am Ende die Reifen ein. "Die letzten acht Runden hatten wir nicht die Pace der anderen", klagte der viermalige Formel-1-Weltmeister.

Lando Norris kam nach einem verpatzten Start im Sprint nicht über P8 hinaus.
Norris vergeigt Start
Den vierten Platz rettete Mercedes-Pilot George Russell vor dem zweiten Ferrari von Charles Leclerc ins Ziel, den er in der Startrunde kassiert hatte. Sechster wurde Yuki Tsunoda, der im Toro Rosso auch zu Rennbeginn Andrea Kimi Antonelli im Mercedes überrumpelte.
Nur auf P8 lief Lando Norris im Sprint des Grand Prix von China ein. Als um 11 Uhr Ortszeit die Ampeln ausgingen, erwischten die Top-Fahrer einen guten Start. Vor Kurve 6 hatte sich das Feld eigentlich bereits einsortiert, als Lando Norris ein unnötiger Fehler unterlief. Der WM-Leader kam in seinem McLaren beim Anbremsen zu weit heraus und rutschte auf Rang neun ab.
Dort hing der Australien-Sieger aber die meiste Zeit des Sprints fest. Erst kurz vor Schluss konnte er noch Lance Stroll (Aston Martin) überholen und sich einen WM-Punkt sichern. Die Top-Ten komplettierten die beiden Aston-Kutscher Stroll und Fernando Alonso.
Hülkenberg startet aus der Box
Das meiste Spektakel ereignete sich im Sprint von Shanghai im hinteren Mittelfeld. Vor allem Isack Hadjar (Toro Rosso) und Liam Lawson im zweiten Red Bull sorgten für Überholmanöver. Da gab es auch mal Feindkontakt.
In der letzten Runde erlebte das Sauber-Team einen herben Rückschlag. Jack Doohan (Alpine) attackierte Gabriel Bortoleto in T14 und drehte den Brasilianer dabei um. Sein Teamkollege Nico Hülkenberg, der aus der Box gestartet war, konnte nicht mehr ausweichen und beschädigte sich den Frontflügel, während bei Bortoleto der Seitenkasten in Mitleidenschaft gezogen wurde. Für das Foulspiel kassierte Doohan eine 10-Sekunden-Strafe und zwei Strafpunkte, die nun zwölf Monate auf dem Punkte-Konto bleiben werden.
Die Sauber-Mechaniker haben jetzt bis zum Qualifying Zeit, um die beiden Autos zu reparieren. Um 8 Uhr deutscher Zeit kämpfen die Formel-1-Fahrer dann um die besten Startplätze für das Rennen am Sonntag (23.3.).