GP China 2024 - Training 1: Stroll-Bestzeit und Feuer

GP China 2024 - Ergebnis Training 1
Stroll-Bestzeit und Gras-Brand

GP China 2024
Lance Stroll - Aston Martin - Formel 1 - GP China - Shanghai - Training - 19. April 2024
Foto: Motorsport Images

Viel wurde im Vorfeld über das China-Comeback und den Zustand der Strecke geredet. Sind die Bodenwellen zu heftig? Nach dem ersten Training können wir Entwarnung geben. Die Unebenheiten scheinen für die Autos kein Problem zu sein. Die Fahrer hatten eher mit der rutschigen Oberfläche zu kämpfen. Gegen Ende verbesserte sich der Grip nochmal massiv.

Das nutzte Aston-Martin-Pilot Lance Stroll und schnappte sich kurz vor Ende der 60-minütigen Session den ersten Platz. Der Kanadier benötigte 1.36.302 Minuten für das 5,451 Kilometer lange Layout. Der Teamkollege von Fernando Alonso schubste Oscar Piastri vom Platz an der Sonne. Dem McLaren-Piloten fehlten drei Zehntelsekunden auf Stroll.

Für seine Verhältnisse erst auf Rang drei folgte Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot war drei Hundertstel langsamer als Piastri. Immerhin im eigenen Team hatte der Weltmeister die Nase vorne. Sergio Perez fehlten weitere drei Hundertstel Sekunden auf seinen Stallgefährten. Sportchef Dr. Helmut Marko warnte schon einmal nach dem Training: "Ich schätze Ferrari und McLaren sehr stark ein. Es könnte schwierig für uns werden."

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP China - Shanghai - Training - 19. April 2024
xpb

Positiver dürfte die Stimmung bei Haas sein. Beide Piloten nutzten ihren modifizierten VF-24, um sich auf die Plätze fünf und sechs zu schieben. Nico Hülkenberg war etwas schneller als sein Teamkollege Kevin Magnussen. Zur Spitze fehlten Hülkenberg aber bereits acht Zehntelsekunden. Überraschend war auch der siebte Rang von Esteban Ocon. Der Alpine-Pilot hatte einen neuen Unterboden an seinem A524, der zu funktionieren scheint. Nach all den Tiefschlägen macht das der in Enstone beheimateten Truppe etwas Hoffnung.

Alexander Albon (Williams), Daniel Ricciardo im Toro Rosso und Sauber-Pilot Valtteri Bottas rundeten die Top-Ten ab. Der vor der Session frenetisch bejubelte Lokalmatador Guanyu Zhou musste sich mit Rang elf begnügen. Yuki Tsunoda war der fleißigste Fahrer. Der zweite Toro-Rosso-Mann drehte 27 Runden und wurde Zwölfter.

Ferrari hält sich bedeckt

Die bisher zweite Kraft im Feld ließ im Training noch nicht die Hosen runter. Ferrari schickte seine Piloten für die komplette Session nur mit einem Satz Soft-Reifen auf die Strecke. Zwischenzeitlich hielten Charles Leclerc und Carlos Sainz auch die Spitze. Doch das Team verzichtete auf die Zeitenjagd am Ende und trudelte auf den Rängen 13 und 14 ein.

Ein weiterer großer Name landete sogar nur auf dem 16. Platz. Lando Norris befand sich kurz vor Ende des Trainings auf Bestzeitkurs, brach dann seine Runde aber wegen zu viel Verkehr auf der Strecke ab.

Noch schlechter schnitten drei weitere Top-Piloten ab. George Russell, Lewis Hamilton und Fernando Alonso reihten sich auf den Plätzen 17, 18 und 19 ein. Der Grund für das schwache Ergebnis ist schnell erklärt: Beide Mercedes sowie der Aston-Martin-Mann verwendeten das komplette Training nur einen Satz der harten Reifen. Die Teams verzichteten wie Ferrari auf eine Generalprobe für das Sprint-Qualifying.

Mercedes machte dennoch keinen guten Eindruck. Lewis Hamilton hatte von Beginn an mit seinem W15 zu kämpfen. Während der Session beschwerte sich der Rekordsieger und funkte an seinen Renningenieur Peter Bonnington: "Das Auto fühlt sich wirklich mies an, Kumpel." Teamkollege George Russell bekam im Vorfeld des Trainings eine neue Antriebseinheit eingebaut. Mercedes wechselte Motor, Turbolader MGU-K sowie MGU-H.

Impressionen - Formel 1 - GP China - Shanghai - Training - 19. April 2024
Motorsport Images

Rote Flagge wegen Brand

Für Action sorgte im ersten Training ein Feuer. Nach knapp 15 Minuten brannte es im Inneren der Kurve 7. Das Gras hatte an der Stelle Feuer gefangen. Die Rennleitung verhängte die rote Flagge. Die chinesischen Streckenposten waren schnell vor Ort und löschten den Brand in wenigen Augenblicken. Nach fünf Minuten konnten die Piloten wieder rausfahren. Ein Grund, weshalb das Gras dort Feuer fing, ist noch unbekannt.

Auch wenn die Unterbrechung nur kurz war, kostete sie den Fahrern und Teams wichtige Zeit. Bei einem Sprint-Wochenende mit nur einem Training zählt jede Runde auf der Strecke. Um 9.30 Uhr deutscher Zeit folgt bereits das Sprint-Qualifying.