Vor einem Jahr triumphierte Ferrari in Bahrain doppelt und Red Bull schied mit beiden Autos aus. 2023 gelang dem Rennstall aus Milton Keynes mit einem Doppelerfolg die Revanche. Fernando Alonso zauberte seinen Aston Martin auf das Podest. Ferrari und Mercedes gingen unter. In unserer Rennanalyse beantworten wir die wichtigsten Fragen.

Wie viel hat Red Bull noch in der Hinterhand?
Red Bull vermöbelte die Konkurrenz. Aston Martin lag 38,6 Sekunden zurück, Ferrari 48 und Mercedes 51 Sekunden. Das ist bei einer Distanz von 57 Runden ein Klassenunterschied. Dabei hatte auch Red Bull mit Problemen zu kämpfen, was die Sache für die Gegner noch schlimmer macht. "Wir hatten ein paar Gremlins, konnten uns aber das Tempo einteilen und so nach den Reifen und den Temperaturen schauen", verrät Sportchef Helmut Marko.
Die Kupplung bereitete die größten Sorgen. Sie wurde zu heiß. Max Verstappen meldete dazu, dass beim Runterschalten etwas die Hinterräder blockierten. Der Speed war herausragend. Red Bull hat wieder den besten Kompromiss getroffen aus Luftwiderstand und Abtrieb. Die Ingenieure haben dem effizientesten Auto im Feld die letzten Schwachstellen ausgetrieben.
Der Abstand hätte noch deutlicher ausfallen können. Nach dem zweiten Boxenstopp verdonnerte der Kommandostand seine Fahrer, die vorgegebenen Zeiten einzuhalten. Verstappen und Sergio Perez regelten die Motorleistung etwa zehn Runden vor Schluss zurück. Aus dem Red-Bull-Lager hieß es, man wäre sonst eine Sekunde pro Runde schneller gefahren. Weder Ferrari noch Mercedes konnten die Red-Bull-Taktik mit zwei Softsätzen und einmal harten Reifen fahren. Sie brauchten zweimal die härteste Mischung, um über die Distanz zu gelangen. Auf einer Rennstrecke, wo die Hinterreifen das schwache Glied in der Kette sind, ist Red Bull in dieser Form nicht beizukommen.