GP Australien 2025 - Training 2: Leclerc fährt Bestzeit

GP Australien 2025 - Ergebnis Training 2
McLaren von Leclerc ausgebremst

GP Australien 2025

So langsam werden in Melbourne die Karten auf den Tisch gelegt. Im zweiten Training am Freitag (14.3.) wurden die Piloten erstmals mit weichen Reifen und wenig Sprit zu Qualifying-Simulationen rausgeschickt. Natürlich ließen sich dabei alle Teams noch etwas Luft nach oben. Es reichte aber, um einen ersten Eindruck zum Kräfteverhältnis mit den neuen Autos zu gewinnen.

Am Ende kam es zum erwarteten Kampf zwischen den Ferrari und den McLaren, den die Scuderia knapp für sich entscheiden konnte. Charles Leclerc sorgte mit einer fehlerfreien Runde im zweiten Anlauf für die Bestzeit. Der Monegasse brauchte nur 1.16,439 Minuten für die zügige Spritztour durch den Albert Park.

McLaren musste sich mit einem guten Zehntel Rückstand geschlagen geben. Das interne Duell der Papaya-Piloten entschied Oscar Piastri für sich. Der Lokalmatador war 17 Tausendstel schneller als Lando Norris, der im ersten Training noch die Nase vorne hatte. Es gibt nicht wenige Experten im Fahrerlager, die Ferrari auf einer Quali-Runde stärker sehen und McLaren auf dem Longrun favorisieren.

Lando Norris - GP Australien 2025
xpb

Regen-Lotterie im Rennen?

"Das war ein ordentlicher Start. Die Basis stimmt", erklärte Norris nach den ersten beiden Sessions. "Ich bin aber noch nicht zufrieden mit der Balance. Das ist alles etwas inkonstant, vor allem, wenn wenig Sprit im Tank ist. Mit mehr Benzin sieht es etwas besser aus." Piastri hatte nichts zu meckern: "Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist. Das Auto fühlt sich nach ein paar Änderungen gut an. Die Pace war stark."

Die Frage lautet, ob McLaren die gute Performance im Renntrim am Sonntag weiterhelfen wird. Es sind schwere Regenschauer in Melbourne vorhergesagt. Auf einer feuchten Piste werden die Karten natürlich komplett neu gemischt. Beim Qualifying am Samstag werden die Piloten dagegen mit der Hitze zu kämpfen haben. Das Quecksilber soll bis über die 30-Grad-Marke steigen.

Beim Kampf gegen die Uhr lautet die Frage dann auch, ob Toro Rosso den starken Eindruck vom Freitag bestätigen kann. Im zweiten Training präsentierte sich das B-Team von Red Bull als dritte Kraft im Feld. Yuki Tsunoda drehte die viertschnellste Runde der Session. Teamkollege Isack Hadjar reihte sich kurz dahinter auf Rang sechs ein.

Nico Hülkenberg - GP Australien 2025
xpb

Hülkenberg mit starker Quali-Runde

Zwischen die beiden Toro Rosso schob sich noch Lewis Hamilton mit seinem Ferrari. Für den Scuderia-Neuzugang lief es etwas besser als in der ersten Session. Auf Teamkollege Leclerc fehlten am Ende aber immer noch mehr als vier Zehntel. Hamilton beklagte sich über Funk mehrmals über Untersteuern in seinem SF-25.

Auch bei Max Verstappen lief es am Freitag noch nicht optimal. Der Weltmeister blieb hinter den beiden Autos des Schwesterteams auf Rang sieben hängen. Wie bei Ferrari gibt es auch bei Red Bull einen großen Zeitunterschied der Teamkollegen. Liam Lawson konnte seine Beförderung bisher noch nicht rechtfertigen. Nur Platz 17 für den Neuseeländer.

Überraschend gut lief es für Nico Hülkenberg. Im ersten Training präsentierte sich der Sauber noch etwas zickig. Die zweite Session begann der Sauber-Neuzugang mit einem Highspeed-Ausritt durchs Kiesbett. Nach einem Unterboden-Wechsel brachte Hülkenberg dann aber eine starke Quali-Übung zusammen, die für Rang acht reichte. Teamkollege Gabriel Bortoleto musste mit viel Abtrieb für ein Regenrenenn üben – deshalb nur P18.

Andrea Kimi Antonelli - GP Australien 2025
Andy Hone via Getty Images

Rookies mit Startproblemen

Lance Stroll deutete auf Rang neun an, dass man den Aston Martin nicht abschreiben darf. Der erste Werks-Mercedes fand sich erst dahinter auf Rang zehn wieder. George Russell wusste selbst nicht genau, warum nicht mehr möglich war: "Heute ging es für uns hoch und runter. Mit den härteren Mischungen lagen wir immer im vorderen Bereich. Mit den Softs ging es dann aber nicht viel schneller. Das müssen wir noch untersuchen."

Andrea Kimi Antonelli kämpfte ebenfalls mit seinem neuen Auto und den Reifen. Der Silberpfeil-Rookie musste sich mit Platz 16 zufriedengeben. "Wir haben bei der Quali-Pace noch Arbeit vor uns. Ich muss noch üben, die Reifen ins richtige Fenster zu bekommen. Ich habe den C5 vorher noch nie benutzt. Da muss ich noch viel lernen."

Abgesehen von Isack Hadjar erwischten die Rookies generell keinen guten ersten Trainingstag. Oliver Bearman musste das zweite Training nach seinem Crash in der Auftaktsitzung komplett auslassen. Die Mechaniker versuchten, das Auto noch irgendwie rechtzeitig für ein paar Runden zu reparieren, doch am Ende fehlten der Schrauber-Crew ein paar Minuten. Es mussten nicht nur Flügel und Aufhängungen gewechselt werden, sondern auch der Motor und das Getriebe.