GP Australien 2025 - Qualifying: McLaren mit Doppel-Pole

GP Australien 2025 - Ergebnis Qualifying
McLaren-Show in der Melbourne-Quali

GP Australien 2025

Nach den starken Testfahrten und den guten Trainingseindrücken hatte man in Melbourne mit einer McLaren-Pole-Position rechnen können. Doch im großen Top-Ten-Finale machten es Lando Norris und Oscar Piastri dann spannender als erwartet. Beide leisteten sich in ihren ersten Versuchen Fehler, die den Druck für den letzten Anlauf erhöhten.

Im entscheidenden Moment hielten die Papaya-Piloten aber die Nerven zusammen und lieferten saubere Runden ab. Am Ende brannte Norris mit 1:15.096 Min. die schnellste Zeit in den Asphalt des Albert Parks. Piastri blieb nur 84 Tausendstel dahinter, was für den zweiten Platz in der ersten Reihe reichte.

"Das ist die perfekte Art, das Jahr zu starten", strahlte Norris anschließend. "Aber es war nur das Quali. Wir wissen, dass uns ein schwieriges Rennen erwartet." Der Abstand zum Rest des Feldes fiel mit fast vier Zehnteln überraschend groß aus. "Das Auto ist schnell. Wenn alles passt, ist es unglaublich. Aber leider klappt das nicht immer", gab der Pole-Setter zu Bedenken.

Lando Norris, Oscar Piastri und Max Verstappen - GP Australien 2025
xpb

Verstappen kann sich steigern

Am Ende wurde der Kampf um die Pole Position zu einer McLaren-internen Angelegenheit. Piastri nahm die Niederlage sportlich: "Ich bin happy. Es ist toll für das Team, dass wir das Jahr in der ersten Reihe beginnen. Natürlich wäre ich lieber eine Position weiter vorne gelandet. Mein letzter Sektor war leider nicht so gut, da habe ich etwas liegengelassen."

Der erste Verfolger heißt am Sonntag mal wieder Max Verstappen. Nach einem verkorksten Freitag nahm Red Bull die richtigen Setup-Änderungen vor, mit denen die Balance verbessert und der Grip in langsamen Kurven gesteigert werden konnte. Von einem dritten Startplatz hatte Verstappen 24 Stunden zuvor nicht einmal zu träumen gewagt.

Im Qualifying kämpfte der Niederländer nur mit zu hohen Temperaturen in den Reifen. "Ich hatte sie nicht ganz im richtigen Fenster. Aber der Abstand nach vorne ist so groß. Das hat nicht viel ausgemacht. Uns fehlt sicher noch Pace. Es ist aber gut, dass wir wenigstens vor Mercedes und Ferrari gelandet sind."

Lando Norris und Max Verstappen - GP Australien 2025
Tracey Nearmy via Getty Images

Regen im Rennen?

Trotz des großen Rückstands muss man Verstappen im Rennen auf der Rechnung haben. Die unsichere Wetterprognose, die von einer hohen Regenwahrscheinlichkeit ausgeht, könnte dem Niederländer in die Karte spielen. Norris ist auf jeden Fall gewarnt: "Wir sind mit diesem Auto noch nicht auf einer feuchten Strecke gefahren. Und wir wissen, wie stark Max im Regen ist."

Verstappen teilt sich die zweite Reihe mit George Russell, der nur 65 Tausendstel hinter seinem Erzrivalen landete. Mercedes kann dieses Ergebnis als Erfolg verbuchen. Bei sehr heißen Bedingungen, wie sie am Samstag (15.3.) in Melbourne herrschten, zeigte das Vorgänger-Modell regelmäßig Schwächen. Das scheint mit dem W16 ausgemerzt.

Nach dem Trainingsfreitag war man eigentlich davon ausgegangen, dass auch Ferrari in den Kampf um die ersten Reihen eingreifen kann. Doch dann erlebten Charles Leclerc und Lewis Hamilton ein schwieriges Qualifying. Am Ende des Q3 bekamen beide Scuderia-Piloten keine optimalen Runden hin. Das öffnete den Piloten aus dem Mittelfeld die Tür.

Lewis Hamilton - GP Australien 2025
Mark Sutton via Getty Images

Toro Rosso und Williams in Reihe drei

Yuki Tsunoda und Alex Albon nahmen die Einladung an und wurden mit Startplätzen in der dritten Reihe belohnt. Leclerc und Hamilton reihten sich dahinter auf den enttäuschenden Positionen sieben und acht ein. Den Abschluss der Top Ten bildeten Pierre Gasly im Alpine und Carlos Sainz im zweiten Williams.

Für einige prominente Piloten war das Qualifying schon nach der ersten K.O.-Runde beendet. Mercedes-Rookie Andrea Kimi Antonelli beschädigte sich den Unterboden beim Ausritt über die Randsteine. Der 18-Jährige startet sein erstes Rennen deshalb nur auf Platz 16. Für Liam Lawson geht noch zwei Positionen weiter hinten los. Der Red-Bull-Neuling konnte als Entschuldigung geltend machen, dass er wegen eines Turboschadens im dritten Training kaum Fahrzeit bekam.

Für Nico Hülkenberg lief das Qualifying auch nicht ganz nach Plan. Ein Fehler im entscheidenden Q1-Versuch sorgte für das frühe Aus auf Platz 17. Der Rheinländer verlor damit auch das erste Quali-Duell gegen seinen neuen Sauber-Teamkollegen. Gabriel Bortoleto konnte den Q2-Einzug und Startplatz 15 als Erfolg verbuchen.

Ganz am Ende des Feldes stehen am Sonntag die beiden Haas. Für Oliver Bearman hatte es nach seinem Crash im ersten Training und dem Dreher in der dritten Session schon vor dem Quali schlecht ausgesehen. Dann kam auch noch ein Getriebe-Problem dazu, das die Teilnahme an der Zeitenjagd verhinderte. Mit nur 15 Proberunden muss der Brite im Rennen Schadensbegrenzung betreiben.