Wer dachte, dass es für Sebastian Vettel nach der Corona-Erkrankung und dem Motorenproblem vom Vortag nicht schlimmer laufen könnte, der sah sich am Samstag (9.4.) getäuscht. Nur 20 Minuten nach Anpfiff der dritten Trainingssession schmiss der mit einem frischen Motorenpaket ausgerüstete Heppenheimer seinen Dienstwagen in Kurve 10 in die Bande.
Die Mechaniker müssen sich nun mit der Reparatur beeilen, will Vettel noch am Qualifying teilnehmen. Dummerweise erwischte es kurz vor dem Ende der Session auch noch Teamkollege Lance Stroll, der eine Kurve später als Vettel ebenfalls in die Reifenstapel einschlug. Bei beiden Autos knickte der Frontflügel und das linke Vorderrad ab.

McLaren gibt Lebenszeichen ab
Bei beiden Zwischenfällen wurden rote Flagge geschwenkt, mit denen die Sitzung um insgesamt 16 Minuten verkürzt wurde. In der Zeitentabelle fand sich am Ende überraschend Lando Norris ganz vorne wieder. McLaren hatte schon am Freitag einen Aufwärtstrend gezeigt, doch eine Bestzeit hatte dem strauchelnden Traditionsteam wohl niemand zugetraut. Auch wenn Norris dabei sicher mit ganz wenig Benzin unterwegs war.
Mit einem Rückstand von knapp anderthalb Sekunden musste sich WM-Spitzenreiter Charles Leclerc mit Rang zwei zufriedengeben. Der Ferrari zeigte immer noch ein ausgeprägtes Bouncing, was der Pace des Autos aber offenbar nicht schadet. Carlos Sainz im Schwesterauto reihte sich auf der fünften Position ein.

Probleme bei Mercedes und Haas
Zwischen den beiden roten Rennern sicherten sich Sergio Perez und Fernando Alonso die Plätze drei und vier. Max Verstappen kam dagegen nicht besonders gut zurecht und landete nur auf Platz sieben. Der Holländer fand einfach kein Gefühl für seinen Rennwagen und drehte sich sogar kurz in der vorletzten Kurve durch die Wiese. Seine Quali-Simulation mit weichen Reifen musste er nach kleinen Fehlern zwei Mal abbrechen.
Von Mercedes kam auf den Plätzen acht und elf für Lewis Hamilton und George Russell nur ein kleines Lebenszeichen. Der Silberpfeil präsentiert sich weiter extrem zickig. Bei Haas kämpft man ebenfalls noch mit der Pace. Mick Schumacher war auf Rang 14 ein gutes Stück entfernt von den Punkteplätzen. Kevin Magnussen, der nach seiner Magenverstimmung am Vortag wieder fit ist, landete sogar nur auf Rang 17.