Diese Erfolgsstory konnte nur Corona kurz bremsen. Seit dem Krisenjahr 2020 zeigt die Umsatzbilanz der Formula One Group im Liberty Konzern wieder steil nach oben. Im Jahr 2022 hat das amerikanische Medienunternehmen mit 2,573 Milliarden Dollar eine Rekordsumme eingenommen.
2017, im Jahr eins nach der Übernahme, meldete Liberty zum Einstand 1,78 Milliarden Dollar. In den Folgejahren kletterten die Einnahmen mit 1,82 und 2,02 Milliarden bescheiden nach oben, nur um im Corona-Jahr 2020 auf 1,14 Milliarden Dollar zu stürzen. Doch die Königsklasse ging gestärkt aus der Pandemie hervor und erzielte 2021 mit 2,13 Milliarden sogar ihr bis dahin bestes Ergebnis.

5,7 Millionen Besucher bei 22 Grands Prix
In der abgelaufenen Saison konnte der Umsatz noch einmal um 20 Prozent gesteigert werden. Rund 80 Prozent seiner Einkünfte erzielt Liberty mit drei Säulen: Antrittsgelder der Veranstalter, TV-Rechte und Sponsoren. In diesem Bereich wurde das Ergebnis um 14 Prozent gesteigert. Dafür sorgten hauptsächlich lukrativere Vertragsabschlüsse mit den Veranstaltern und eine Vergrößerung des Sponsoren-Pools. 2022 kamen drei neue Partner dazu.
In den Geschäftsbereichen Paddock Club, Merchandising, Lizenzen, Social Media, E-Sports und Frachterlöse legte die Gelddruckmaschine Formel 1 um 63 Prozent zu. Besonders der Paddock Club für VIP-Gäste platzte aus allen Nähten. Die Formel 1 ködert seine betuchten Kunden mit immer neuen Angeboten. Wer genug Geld auf den Tisch legt, darf neuerdings die Siegerehrung am Parc Fermé aus nächster Nähe beobachten.
Auch auf den Tribünen sind immer mehr Grands Prix ausverkauft. Liberty meldet für die Saison 2022 eine Gesamtbesucherzahl von 5,7 Millionen Zuschauern. Die Social-Media-Kontakte explodieren. Was einmal mit 28 Millionen Followern begann ist bis heute auf 61 Millionen gewachsen.

Teams bekommen 1,157 Milliarden Dollar
Für die Teams bedeuten die verbesserten Geschäftszahlen mehr Geld. Allerdings steigen die nicht im gleichen Maße wie die Gesamteinahmen. Das liegt an dem Auszahlungsschlüssel. Je mehr Liberty umsetzt, desto weniger haben die Teams prozentual davon. 2021 wurde bei Einnahmen von 2,13 Milliarden und Kosten von 421 Millionen die Summe von 1,064 Milliarden an die zehn Teams verteilt.
Jetzt kündigt die Formel 1 bei 2,573 Milliarden Umsatz und 593 Millionen Dollar Kosten eine Ausschüttung von 1,157 Milliarden Dollar an. Das entspricht einer Steigerung um 13 Prozent. Vom Gesamtkuchen gehen erst einmal der Ferrari-Bonus und der so genannte "Long Standing Performance Pool" für die Teams weg, die schon lange dabei sind, WM-Titel gewonnen haben oder die in den letzten zehn Jahren unter den Top 3 in der WM gelandet sind.
Nach Abzug der Sonderzahlungen bleiben rund 970 Millionen Dollar an Preisgeld für die Verteilung übrig, die sich nach dem WM-Stand des letzten Jahres richtet. Demzufolge kassiert Ferrari inklusive aller Zulagen rund 200 Millionen Dollar, gefolgt von Red Bull (169), Mercedes (156), McLaren und Alpine (je 112). Selbst am Ende des Feldes lohnt sich das Geschäft noch. Williams kassiert rund 80 Millionen Dollar. Das ist mehr als die Hälfte des Budgetdeckels.