Der Sport ist manchmal unberechenbar. Selbst ein so technischer wie die Formel 1, wo die Ingenieure Millionen von Daten sammeln, um sich der Perfektion immer weiter anzunähern. Doch manchmal sind auch die schlausten Köpfe ratlos. Dieser Fall trat nach der Qualifikation zum GP Ungarn ein. Jeder hatte damit gerechnet, dass ein Ferrari oder ein Red Bull auf Pole Position stehen würde. Es wurde ein silbernes Auto draus.
George Russell ließ seine Mannschaft mit einer Zauberrunde am Ende von Q3 jubeln – ja sogar ausflippen, wie teilweise die Fans auf den Tribünen rund um den 4,381 Kilometer langen Hungaroring. Sie erlebten eine Premiere. Nie war der junge Engländer zuvor auf den besten Startplatz für einen Grand Prix gerast. Eine Erklärung hatte Russell nicht. Und auch seine Mannschaft nicht. Es kam in der Qualifikation einfach alles zusammen. Der silberne Stern glänzt wieder.

Quali-Highlights in der Galerie
Es brauchte nicht mal den Regen dazu. Während des Qualifyings, speziell zu Beginn, bauten dunkle Wolken über der Rennstrecke zwar eine Drohkulisse auf. Doch ein Gewitter blieb aus. Ferrari und Red Bull wurden trotzdem nass. Die Roten ein wenig, die Blauen ziemlich viel. Carlos Sainz und Charles Leclerc sind wenigstens die ersten Verfolger des Mercedes mit der Startnummer 63.
Max Verstappen und Sergio Perez müssen mit den Startplätzen zehn und elf von einer verhagelten Qualifikation sprechen. Der Speed war da, doch die Piloten konnten ihn nicht abrufen. Perez schlug sich mit Track Limits herum, Verstappen mit stehenden Reifen und einer fehlerbehafteten Technik.
Zu den großen Verlierern zählten ansonsten Haas, Aston Martin, Alpha Tauri und Williams. Sebastian Vettel hatte seinen AMR22 im dritten Training in die Streckenbegrenzung gebohrt. Seine Mechaniker mussten die Mittagspause streichen. Mit einem Kraftakt stellten sie das Auto innerhalb von zwei Stunden wieder auf die Beine. Es nutzte wenig. Vettel stieg bereits nach 18 Minuten wieder aus.