Wer auf Action steht, wird in Barcelona regelmäßig enttäuscht. Der katalanischen Grand-Prix-Strecke fehlt es an langen Geraden und guten Überholstellen. Wer an einem Gegner vorbei will, muss schon deutlich schneller sein. Mehr Spektakel wird stattdessen an der Technikfront geboten. Der Entwicklungswettlauf schreitet beim GP Spanien immer besonders schnell voran.
Auch diese Saison haben die Teams wieder jede Menge Upgrades angekündigt. Spätestens am Freitag müssen alle Ingenieure die Hosen runterlassen. Dann veröffentlicht die FIA die lange Liste mit neuen Teilen. Und dann müssen die Teams ihre facegelifteten Rennwagen auch noch in der Boxengasse den neugierigen Fotografen präsentieren.

Aston Martin runderneuert
Wir haben uns schon am Donnerstag (19.5.) auf die Jagd nach den ersten Upgrades gemacht, was sich gar nicht so einfach gestaltete. Aston Martin versuchte, sich in der Garage hinter großen Werkzeugcontainern zu verstecken. Doch durch die Lücken in der Deckung konnte man schon erkennen, dass der AMR22 eine größere Schönheits-Operation über sich ergehen lassen musste.
Die Lufteinlässe sind jetzt nicht mehr quadratisch, sondern rundlich geformt. An der Anordnung der Kühler lässt sich erahnen, dass die Seitenkästen nun nicht mehr waagerecht nach hinten verlaufen, sondern wie eine Rampe nach unten abfallen. Um die Ausbaustufe rechtzeitig für beide Autos an die Strecke zu bringen, war ein echter Kraftakt in der Fabrik notwendig. Die letzten Teile sollen erst Donnerstagabend in Barcelona eintreffen.
Auch bei Mercedes lohnte ein genauerer Blick. Beim Abladen des Silberpfeils aus dem Transport-LKW konnte man bereits den neuen Unterboden mit Längsschlitz in der äußeren Kante erkennen. Vorne an der Kufe wurde eine zusätzliche Finne angebracht, wie man es auch von Ferrari, Aston Martin und Red Bull kennt. Das alles soll helfen, das nervige Bouncing zu lindern.

Alfa mit neuer Startnummer
Alfa Romeo hat für Barcelona ebenfalls etwas im Köcher. Das ganze Paket inklusive neuem Frontflügel und neuem Unterboden bekommt aber zunächst nur Valtteri Bottas. Die Zeit war zu kurz, alle Komponenten in zweifacher Ausführung zu fertigen. Bei der technischen Abnahme schickten die Ingenieure erst einmal das Schwesterauto nach vorne, bei dem noch ein paar der neuen Teile fehlten.
Stattdessen fiel vor allem die neue Startnummer ins Auge. Auf der Motorhaube wurde die "88" von Robert Kubica aufgeklebt. Der Pole darf im ersten Training Guanyu Zhou ersetzen und ein paar Proberunden drehen. In der Galerie zeigen wir Ihnen wie immer viele Technik-Bilder, aber auch einige bunte Impressionen von den Vorbereitungen auf das Barcelona-Wochenende