In der Vergangenheit ist bei Lando Norris immer etwas dazwischengekommen. War das Auto gut drauf, schlug das Pech oder der Fehlerteufel zu. Meistens war es jedoch der Fall, dass der Fahrer alles rausholte, aber im Auto einfach nicht genug drinsteckte. Deshalb hielt der McLaren-Kommandostand in Miami auch bis zur Zieldurchfahrt in der 57. Runde die Luft an. Dann explodierte alles, was sich an Frust über die letzten Jahre angestaut hatte.
Im 110. Rennen ist der Knoten endlich geplatzt. Lando Norris ist der 114. Sieger in der Königsklasse. Schon auf der Auslaufrunde ließ der Brite seiner Freude freien Lauf. Im Parc fermé umarmte er jeden, der ein Papaya-Shirt anhatte. Auch aus dem Kollegenkreis kamen viele Fahrer vorbei, um zu gratulieren. Das zeigt den Respekt, den sich Norris erarbeitet hat.
Auf dem Podium ließ der Premieren-Sieger dann in seiner üblichen Art die Champagner-Flasche auf den Boden knallen, bevor er den ersten Siegerpokal seiner Karriere in Empfang nehmen durfte. Er war der 21. Fahrer aus dem Königreich, für den nach einem Rennen die britische Hymne gespielt wurde.
Lando Norris kündigte noch an der Strecke eine lange Party-Nacht in Miami an.
Champagner-Sause im Fahrerlager
Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Pressekonferenz ging die Party im Fahrerlager weiter. Aus irgendeiner Kiste wurden knallig orangefarbene Baseball-Kappen ausgepackt, die an alle Teammitglieder verteilt wurden. Auch Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur schaute beim Nachbarn vorbei und griff eine Mütze ab. Dann wurde wieder mit Champagner gespritzt, bis das halbe Fahrerlager nach Alkohol roch.
Ein Ende der Feierlichkeiten war nicht abzusehen. Eigentlich wollte Norris noch am Abend zurück nach Europa fliegen. Aber diese Pläne wurden schnell gecancelt. "Ich werde heute Nacht sicher nicht schlafen. Morgen werde ich wohl noch ein paar mehr Kratzer auf der Nase haben. Das macht aber nichts. Es passiert schließlich nur einmal, dass man seinen ersten Sieg feiert."
In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal die Highlights des Rennens.
