Die Formel 1 nähert sich dem großen Saisonfinale. Nach dem Gastspiel in Las Vegas reiste der Tross innerhalb nur weniger Tage in die Wüste. In Katar findet das vorletzte Rennen der Saison statt. Für viele mag nach der Titelentscheidung im amerikanischen Spieler-Paradies etwas die Luft raus sein. Doch in der Konstrukteurs-WM stehen noch einige Entscheidungen an – zum Beispiel, ob McLaren, Ferrari oder doch noch Red Bull den großen Pokal abstaubt.
Kein Hitze-Chaos mehr
Apropos Staub: Im vergangenen Jahr gehörte der Grand Prix in Katar auf dem Lusail International Circuit absolut nicht zu den Favoriten der Piloten. Die Strecke ist zwar mit ihren schnellen Kurven beliebt, doch bei knapp 40 Grad Celsius wurde das Motorsport-Event vielmehr zur Sauna-Weltmeisterschaft. Das wird sich in diesem Jahr mit der Sprint-Wochenend-Ausgabe nicht wiederholen: Durch den rund zwei Monate späteren Termin Ende November, zeigen sich die Temperaturen gnädiger. Es hatte beim Aufbau am Donnerstag lediglich rund 23 Grad Celsius. Eine angenehme Arbeitstemperatur.

Red Bull muss sich für den Konstrukteurs-Titel lang machen.
Daneben besserte man auch an der Strecke selbst nach. Die Kerbs wurden überarbeitet, damit es nicht erneut zu Reifen-Problemen kommen wird. Sie wurden am Ausgang der Kurven 1, 2, 4, 10, 13 und 14 verändert. Die Höhe wurde zudem an der Einfahrt und Ausfahrt von Kurve 12 angepasst.
Souveräner Sieg
Am Ende hatte Max Verstappen nach seinem Titelgewinn in Las Vegas das folgende Rennen in Katar genutzt, um mit seinem neunten Sieg der Saison eine runde Sache daraus zu machen. Der Red Bull-Pilot schien dabei über allem zu stehen. Er verwandelte Startplatz zwei direkt in eine Führung nach der ersten Kurve und ließ das gesamte Rennen über nichts anbrennen. Ganz im Gegensatz zu einigen Fahrerkollegen. Es war ein wilder Ritt mit vielen Strafen und insgesamt drei Safety Car-Phasen.
Schon in der ersten Runde krachte es zwischen Nico Hülkenberg, Esteban Ocon und Franco Colapinto. Später zogen Lewis Hamilton und Carlos Sainz mit Reifenschäden vorne links die Blicke auf sich. Und in der Konstrukteurs-WM lief alles für Ferrari, weil McLaren unter anderem eine heftige Strafe für ein Gelbvergehen von Lando Norris verknuspern musste.
Konflikt-Potenzial am Sprint-Samstag
Der Samstag bot den Fans auf den Tribünen jede Menge Action mit dem Sprintrennen und der Qualifikation. Und noch dazu viel Abwechslung. Denn im Sprint hatte McLaren mitt einem Doppelsieg inklusive Platztausch noch für Unetrhaltung gesorgt. In der Qualifikation tauchte Max Verstappen wie Phoenix aus der Asche auf und schnappte sich die erste Pole-Position seit dem GP Österreich. Die musste er aber wieder abgeben. Denn die Sportkommissare verhängten eine Rückversetzung um einen Startplatz gegen ihn, weil er George Russell behindert hatte. Der Mercedes-Pilot spielte dabei den ganzen Tag über eine der Hauptrollen. Im Sprint biss er sich die Zähne an Oscar Piastri aus, in der Quali geriet er wie beschrieben mit Verstappen aneinander.

Bei Haas geht es noch um den Kampf um Platz 6 in der Konstrukteurs-WM.
Nachtrennen in Katar
Im Training waren die 20 Formel-1-Autos am Freitag (29.11.) noch bei Tageslicht unterwegs, doch im Sprint-Quali am Abend stand bereits der Hochgeschwindigkeitsrausch durch die Dunkelheit bei Flutlicht an. War McLaren in Las Vegas bei ähnlichen Wetter- und Licht-Bedingungen noch im Rückstand, kommt das Streckenlayout des Lusail International Circuit den orangenen Autos weitaus mehr entgegen. Und auch Mercedes mischte mit George Russell wieder mit und machte Druck auf Norris. Doch nicht nur an der Spitze flogen die Funken. Auch im Mittelfeld ging es ordentlich zur Sache.
Am Donnerstag (28.11.) bereiteten die Mechaniker wie immer in den Garagen die einzelnen Autos vor. Die Fahrer machten sich beim Track Walk in aller Ruhe einen Eindruck von den Änderungen der Strecke. Besonders speziell ist der Zeitplan in Katar. Die Medienrunden finden alle zwischen dem späten Nachmittag und frühen Abend statt, da Katar wie schon Las Vegas ein Nachtrennen wird. Nico Hülkenberg hätte eigentlich den Auftakt gemacht, doch der Haas-Pilot meldete sich mit einer Erkältung krank. Dafür waren die Fans schon ordentlich in Stimmung: Zahlreiche Colapinto-Anhänger versammelten sich vor der Williams-Box und riefen nach dem Argentinier.
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