Es ist der Klassiker im Rennkalender der Formel 1. Zum 72. Mal gastiert die Königsklasse des Motorsports im Königlichen Park von Monza. Keine andere Rennstrecke dieser Welt hat in der Geschichte mehr Grand Prix gesehen. In diesem Jahr feiert die Formel-1-Heimat der Highspeed-Rennen ein Jubiläum. Das Autodromo besteht nun schon seit 100 Jahren.
Am Charakter hat sich seither nichts geändert. Monza ist schnell. Schneller als jede andere Piste, auf der die zehn Teams und 20 Piloten im Rennsiege kämpfen. Hier führt Highspeed zu besonderen Adrenalin-Schüben bei den Fahrern. Drei Schikanen, drei mittelschnelle Kurven, in Summe elf Ecken und vier lange Geraden: Zu diesem Anlass braucht es Heckflügel im Skelett-Format, um vorne mitmischen zu können.

Das beste Podest des Jahres
Deshalb haben wir bei unserem Streifzug durch die Boxengasse besonders auf die Heckflügel geachtet. Dort ist uns beispielsweise das Exemplar am Red Bull von Sergio Perez aufgefallen. Hier haben die Ingenieure den Flap auf der Oberseite ausgeschnitten, um den Luftwiderstand zu reduzieren.
Red Bull wird im Training offenbar Vergleichstests fahren. Denn am Auto des WM-Führenden Max Verstappen ist ein etwas größerer Flügel aufgeschnallt, der in den Kurven helfen sollte, dafür auf den Geraden stärker im Wind steht. Die Zeiten der ganz extremen Monza-Kits ist wohl vorbei. Dafür fehlt den Teams in Zeiten der Budgetdeckelung zu diesem späten Zeitpunkt der Saison das Geld.
Die Fahrer nutzten den Donnertag wie gewöhnlich, um sich die Strecke näher anzusehen. 5,793 Kilometer galt es per Fuß, per Scooter oder auf dem Fahrrad zu bewältigen. Genauer schauten sie in den Schikanen hin. Hier verlegte der Streckenbetreiber jeweils frischen Asphalt.
In der zweiten Schikane, der Variante della Roggia, entfernten sie die gelben Buckelrandsteine in den Auslaufzonen. In Ascari und der Zielkurve Parabolica wurde jeweils der Asphaltstreifen neben der Bahn verkleinert und dafür die Kiesbetten näher an die Ideallinie herangerückt.
Der Königliche Park hat sich in den letzten Monaten herausgeputzt, war aber am Donnerstag vor dem GP-Wochenende noch nicht ganz nach Wunsch fertigstellet. Das Podest – vermutlich das beste der Saison – ist immerhin hergerichtet. Hierauf würden am Rennsonntag am liebsten die Ferrari-Fahrer mit den Tifosi auf der Start-Zielgerade feiern. Die Dominatoren des Jahres, Red Bull und Max Verstappen, haben etwas dagegen. Und Mercedes will sowohl die Bullen als auch die Roten ärgern.