Normalerweise richten wir unseren Fokus am Donnerstag vor einem Grand Prix immer auf die Technik der Autos. In den Garagen der zehn Teams gibt es beim Zusammenbau bekanntlich immer viel zu entdecken. Aber in Melbourne lohnte sich auch ein Blick ins Fahrerlager, wo sich die Piloten den Fragen der Reporter stellten.
Die meisten Pressvertreter schlichen am Donnerstag vor dem Ferrari-Pavillon herum. Alle wollten sehen, wie es Carlos Sainz geht. Nach der Blinddarm-Operation wurde jede Bewegung des Spaniers genau analysiert. Erst nach dem Freien Training wird entschieden, ob der Patient tatsächlich bereit für das Rennen ist, oder ob Ersatzmann Oliver Bearman zu seinem zweiten Einsatz kommt.
Bei den Fans standen vor allem die beiden Hometown-Heroes hoch im Kurs. Oscar Piastri ist nur wenige Kilometer entfernt vom Albert Park aufgewachsen und würde den Zuschauern am Sonntag gerne vom Podium zuwinken. "Da müssten aber schon einige Dinge zusammenkommen", versuchte der Lokalmatador die Erwartungen zu zügeln. "Wir brauchen auf jeden Fall fremde Hilfe."

Nase ohne Flügel - Red Bull bereitete sich am Donnerstag auf den Ernstfall vor.
Action in der Boxengasse
Von den Formel-1-Plakaten in der Stadt grüßen gleich drei Piloten. Neben Ricciardo und Piastri hat auch Valtteri Bottas einen prominenten Platz in der Vermarktung eingenommen. Der Finne verbringt dank seiner australischen Freundin Tiffany Cromwell viel Zeit in Down Under. "Für mich fühlt sich das hier an wie ein Heimrennen", grinst der Sauber-Pilot.
Für Action in der Boxengasse war am Donnerstag Red Bull verantwortlich. Bei den Mechanikern stand nicht nur das Üben von regulären Radwechseln auf dem Programm, sondern auch der Tausch von gebrochenen Frontflügeln und platten Reifen. Um die Notfallszenarien möglichst realitätsnah zu simulieren, wurden extra eine Dummy-Nase und eine Plattfuß-Trainingsfelge eingepackt.
Die Bilder der Übungseinheit und viele weitere Impressionen aus dem Albert Park finden Sie in der Galerie.