Es war fast so, als wollte Max Verstappen alle anderen für die Niederlage von Singapur bestrafen. Er suchte sich mit Suzuka die Strecke aus, die seinem Red Bull RB19 mehr entgegenkommt als jede andere. Trotzdem musste man das Geschenk auch annehmen. Verstappen legte eine Q3-Runde hin, die Teamchef Christian Horner als eine der besten aller Zeiten einstufte. 0,581 Sekunden schneller als der Rest, 0,773 Sekunden besser als Teamkollege Sergio Perez.
Vor dem Rennen machte Verstappen dem Team eine Ansage. Er wollte den GP Japan unbedingt mit einem Vorsprung von 20 Sekunden gewinnen. Er schaffte nur 19,3 Sekunden. Es war die einzige Niederlage des Holländers an diesen Wochenende, das ihm die Note 10 mit Stern einbrachte. Er allein würde mit 400 Punkten die Konstrukteurs-Wertung anführen. Red Bull bräuchte gar kein zweites Auto, um Mercedes, Ferrari, McLaren und Aston Martin zu schlagen.
Charles Leclerc hatte in Suzuka erstmals seit längerer Zeit den Teamkollegen im Griff.
Leclerc in Topform
Hinter dieser Leistung musste alles andere verblassen. Auch die McLaren-Fahrer verdienten sich gute Noten. Suzuka-Neuling Oscar Piastri sowieso. Wer mit 15 GP-Starts in den Schuhen beim ersten Auftritt in Suzuka in die erste Startreihe fährt, müsste eigentlich mit der besten Note belohnt werden. Wenn es diesen Verstappen nicht gäbe. Note 9 trifft es aber auch. Und nicht, weil ihm Lando Norris im Rennen zeigte, dass Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist. Beim Reifenmanagement muss Piastri noch lernen.
Auch Charles Leclerc war wieder mal in Topform. In den drei Rennen davor fuhr bei dem Monegassen der Frust mit. Doch in der Qualifikationsrunde zeigte Leclerc, was er kann. Auf die erste Startreihe fehlten nur acht Hundertstel. Und das in einem Ferrari, der den beiden McLaren klar unterlegen war. Auch im Rennen erfüllte Leclerc seine Pflicht. Rang 4 war für Ferrari wie Platz 1. Schnelle Kurven sind nicht das Revier der roten Autos. Leclerc ließ sie besser aussehen. Dafür Note 9.
Fahrernoten Suzuka 2023
Hier gibt es die Fahrernoten zum GP Japan im Kurzüberblick. Die Einzelkritiken zu allen 20 Fahrern finden Sie wie gewohnt in der Galerie.
- Max Verstappen: 10/10
- Lando Norris: 09/10
- Oscar Piastri: 09/10
- Charles Leclerc: 09/10
- Lewis Hamilton: 08/10
- Carlos Sainz: 08/10
- George Russell: 07/10
- Fernando Alonso: 08/10
- Esteban Ocon: 07/10
- Pierre Gasly: 07/10
- Liam Lawson: 08/10
- Yuki Tsunoda: 07/10
- Guanyu Zhou: 05/10
- Nico Hülkenberg: 06/10
- Kevin Magnussen: 06/10
- Alexander Albon: 06/10
- Logan Sargeant: 02/10
- Lance Stroll: 05/10
- Sergio Perez: 02/10
- Valtteri Bottas: 04/10
