So ganz ohne Kontroversen geht es bei Max Verstappens WM-Titel nicht. Beim 2021er Finale in Abu Dhabi redete alles über den Safety-Car-Skandal. Diesmal war es lustig und traurig zugleich. Verstappen wusste beim ersten Siegerinterview gar nicht, dass er schon Weltmeister war. Sein Team auch nicht. Ein unsinniger Paragraf im Sportlichen Reglement machte ihn zum Champion. Die Renndistanz spielt nämlich dann für die Punktevergabe keine Rolle, wenn der Grand Prix regulär abgewinkt wird.
Sky-Reporter Johnny Herbert musste dem 25-jährigen Holländer die freudige Nachricht zunächst beibringen. Der glaubte es erst, als er hinter sich das Schriftband aufflammen sah: "Verstappen, World Champion 2022". Er selbst ließ an diesem Wochenende keine Zweifel daran, dass er alles für den Titel tun würde, was in seiner Macht stand.
Er startete von der Pole Position, überholte Charles Leclerc beim ersten Start sensationell außen in Kurve 1, ließ beim zweiten Rennen nichts anbrennen und fuhr den Sieg mit 27 Sekunden Vorsprung nach Hause. Der Schlüssel für die Dominanz war brilliantes Reifenmanagement.

Vettels beste Saisonleistung
Nicht nur Verstappen verdiente sich in Suzuka die Note "10". Auch sein spezieller Freund Esteban Ocon fuhr ein ganz spezielles Rennen. Er stand 28 Runden lang unter Dauerbeschuss von Lewis Hamilton. Der Mercedes-Pilot hätte über eine Sekunde pro Runde schneller fahren können, doch er kam an dem Alpine einfach nicht vorbei. Ocon kam auch vor Teamkollege Fernando Alonso ins Ziel, der mit der Strategie haderte. Alonso beherrschte den Teamkollegen wie üblich bis zum Q3. Dann plötzlich war Ocon hellwach und qualifizierte sich zwei Starplätze weiter vorne.
Die Deutschen Fahrer zeigten in Suzuka gute Leistungen. Einschränkung bei Mick Schumacher. Der Crash im ersten Training war unnötig. Doch dann hängte er Kevin Magnussen in der Qualifikation ab und zeigte eine starke Startrunde. Das Team holte ihn zu spät an die Box. Sebastian Vettel verabschiedete sich mit seiner besten Saisonleistung von seiner Lieblingsstrecke. Platz neun in der Quali, Rang sechs im Rennen. Zum ersten Mal befiel Vettel so etwas wie Wehmut beim Abschied.

F1-Fahrernoten Suzuka
Hier die Fahrernoten im Kurzüberblick. Die Einzelkritiken für alle 20 Piloten finden Sie wie immer in der Galerie.
- Max Verstappen: 10/10
- Sergio Perez: 8/10
- Charles Leclerc: 9/10
- Esteban Ocon: 10/10
- Lewis Hamilton: 8/10
- Sebastian Vettel: 9/10
- Fernando Alonso: 9/10
- George Russell: 8/10
- Nicholas Latifi: 9/10
- Lando Norris: 7/10
- Daniel Ricciardo: 7/10
- Lance Stroll: 6/10
- Yuki Tsunoda: 8/10
- Kevin Magnussen: 6/10
- Valtteri Bottas: 6/10
- Zhou Guanyu: 6/10
- Mick Schumacher: 7/10
- Pierre Gasly: 6/10
- Carlos Sainz: 6/10
- Alexander Albon: 6/10