Bis jetzt befindet sich Alfa-Romeo-Sauber auf Kurs. Nach zwei Rennen rangiert die Mannschaft aus dem Schweizer Hinwil auf dem sechsten Platz im Konstrukteurs-Pokal. Das ist auch das Saisonziel. In Bahrain sammelte Valtteri Bottas vier WM-Punkte. In Jeddah gab es für den finnischen Routinier und seinen Teamkollegen Guanyu Zhou eine Nullrunde.
Es war auch Pech dabei. Zhou stoppte noch vor dem Safety-Car als Reaktion auf einen früheren Boxenstopp von Kevin Magnussen. Das kostete den Chinesen ein paar wertvolle Positionen, als später unter Safety-Car die Gegner ihren "Gratis-Stopp" abwickelten. Bottas quälte sich mit einem mysteriösen Problem durch das Rennen. Details will das Team nicht schildern.

Crashtest vor Wochen
Allgemein fühlt sich Alfa-Sauber mit seinem neuen Auto gut aufgestellt. Man glaubt, sich je nach Rennstrecke auf Niveau von Alpine bewegen zu können. Mal davor, mal dahinter. Fehler darf man sich nicht erlauben. Weder im Zweikampf mit dem französischen Nationalrennstall noch mit Hinblick auf die Teams dahinter wie Haas, Williams, Alpha Tauri und McLaren. Ein Fehltritt mit der Abstimmung, bei der Strategie, bei der Reifenwahl oder durch die Fahrer kann bittere Konsequenzen haben. Dann ist man schnell auch mal im Q1 der Qualifikation raus.
Um weiterhin oben im Mittelfeld mitzuschwimmen, legt Alfa Romeo für das dritte Saisonrennen ein erstes umfangreicheres Paket auf. Die Neuheiten konzentrieren sich auf die Vorderachse. Die Ingenieure haben eine neue Nase und einen dazugehörigen Frontflügel gebacken. Sie versprechen sich davon einen guten Schritt nach vorn bei der Rundenzeit. Alpine soll dagegen nichts Großes im Gepäck haben. Das könnte zu einer Verschiebung im Kräfteverhältnis führen.
Alfa war noch mit der alten Nase und dem alten Flügel in die Saison gestartet. Man hatte diese Komponenten im letzten Jahr in Suzuka erst spät in der Saison überarbeitet. Von daher schenkte man ihnen noch etwas mehr Zeit – auch damit es sich im Hinblick auf die Budgetdeckelung in der Formel 1 lohnt. Der Entwicklungsschritt für Melbourne war von langer Hand geplant. Den notwendigen Crashtest für die neue Nase absolvierte Alfa-Sauber bereits vor Wochen.

Nur kleine Punkte übrig
Trotz des Upgrades werden die Top 4 der Formel 1 weiter außer Reichweite liegen. Red Bull fährt ohnehin in einer anderen Liga als der Rest. Dahinter streiten sich Aston Martin, Mercedes und Ferrari um die Verfolger-Rolle. Die Lücke dahinter ist so groß, dass die ersten acht Plätze in den Punkten im Normalfall belegt sind. Da bleiben für den Rest nur noch die Positionen neun und zehn übrig. Oder drei Punkte in Summe.
"Weil es in diesem Jahr so viele gute Autos gibt, wird für die hintere Gruppe jeder gesammelte Punkt umso wertvoller", meint Haas-Teamchef Guenther Steiner. Es bleiben nur noch die Brotkrümel übrig. "Wenn wir diese drei Zähler jedes Mal einsammeln, werden wir Fünfter", scherzt Alfa-Teammanager Beat Zehnder.