Das Warten hat ein Ende: Am Mittwoch (26.2.) ging es endlich wieder mit Formel-1-Action auf der Strecke los. In Bahrain stand der erste Testtag für die Saison 2025 auf dem Plan. Und der hatte es gleich mal in sich. Doch der Reihe nach.
Die erste offizielle Bestzeit im Jahr 2025 setzte Lando Norris. Der englische Vize-Weltmeister benötigte 1.30,430 Minuten, um den 5,412 Kilometer langen Kurs zu umrunden. Der McLaren-Pilot verwies damit George Russell auf Rang zwei – anderthalb Zehntel war der neue Teamleader von Mercedes langsamer als sein Landsmann. Dahinter landete Max Verstappen. Der Weltmeister hatte in seinem Red Bull eine weitere Zehntelsekunde Rückstand.
Vierter wurde Charles Leclerc. Damit waren alle Autos der Top-Teams zum Testauftakt im Spitzenquartett vertreten. Leclerc hatte lange das Tableau angeführt, ehe die Konkurrenz gegen Ende nochmal mit frischen C3-Reifen auf die Strecke ging, um etwas die Muskeln spielen zu lassen. Allerdings dürfte in den Zeiten noch einiges an Luft nach oben sein. Am ersten Tag hat sicher noch niemand die Hosen runtergelassen.
Wer sich fragt, auf welchen Plätzen die anderen Formel-1-Fahrer der Top-Teams landeten: Die Piloten, die am Vormittag im Auto saßen, wurden im Verlaufe des Tages noch durchgereicht. Gegen Ende der Session verbesserten sich die Streckenbedienungen. Dank des höheren Gummi-Anteils auf der Bahn wurden bessere Zeiten möglich. Dank einiger schneller Kurven im Bahrain-Layout schafften es die Piloten, bei ziemlich kühlen Asphalttemperaturen von nur 17,7 Grad die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen.

Andrea Kimi Antonelli überzeugte bei seinem ersten Vor-Saison-Test im Mercedes W16.
Starker Sainz im Williams
Best Of The Rest war am Mittwoch Carlos Sainz. Der Williams-Neuzugang war nur eine halbe Sekunde langsamer als Norris im McLaren. Sechster wurde Pierre Gasly. Der Alpine-Mann machte da weiter, wo er Ende 2024 aufgehört hatte: in den Top-Ten. Das französische Werksteam zeigte sich mit dem ersten Tag in Bahrain zufrieden. Kein Vergleich zum Vorjahr, als man im Wüstenstaat noch am Ende des Feldes herumdümpelte.
Der beste Rookie hieß am ersten Tag Andrea Kimi Antonelli. Der Italiener in Mercedes-Diensten war auch der schnellste Mann aus der Frühschicht am Vormittag. Das dürfte den Silberpfeil-Fans Hoffnung geben. Doch die Zeiten sollten wie immer mit Vorsicht genossen werden. Die Hosen lassen die Teams noch nicht am ersten Testtag herunter. Die Kombination aus kühlen Bedingungen und einer "grünen" Strecke schmeckte dem Mercedes bereits im letzten Jahr.

Liam Lawson wurde am ersten Testtag in Bahrain Achter.
Lawson solide im Red Bull
Den achten Platz schnappte sich Liam Lawson im zweiten Red Bull. Der neue Mann im Verstappen-Team hatte am Vormittag einmal kurz gedreht, konnte aber ohne Probleme weiterfahren. Neunter wurde Alexander Albon im zweiten Williams. Die Top-Ten rundete Yuki Tsunoda ab. Der Toro-Rosso-Mann war ein paar Hundertstelsekunden schneller als sein neuer Teamkollege Isack Hadjar. Das B-Team von Red Bull machte einen guten Eindruck. Auch die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden mit dem Mittwoch in Bahrain.
Zwölfter wurde Sauber-Neuling Gabriel Bortoleto, der es mit einer guten Runde am Abend schaffte, Lewis Hamilton auf Rang 13 zu schieben. Vom Rekordsieger wird in den kommenden Tagen noch mehr kommen müssen. Alpine-Rookie Jack Doohan landete auf Rang 14, vor den beiden Aston Martin von Fernando Alonso und Lance Stroll. Oscar Piastri (McLaren) musste sich mit Platz 17 begnügen. Sauber-Neuzugang Nico Hülkenberg konnte nur die beiden Haas hinter sich lassen.

Der Stromausfall in Bahrain sorgte für eine Verlängerung der Session um eine Stunde.
Stromausfall sorgt für Verzögerung
Das große Thema im Fahrerlager war aber nicht die Reihenfolge in der Zeitentabelle, sondern ein plötzlicher Stromausfall um 17 Uhr Ortszeit – also zwei Stunden vor dem Ende eigentlich geplanten Ende der Session. Das Flutlicht ging aus, die Teams standen ohne ihre Systeme im Dunkeln. Es ging für 70 Minuten gar nichts mehr auf der Strecke. Der Weltverband FIA meldete später, dass ein Umspannwerk in der Nähe der Strecke ausgefallen war.
In Absprache mit den Teams verlängerten die Verantwortlichen die Session kurzerhand um eine Stunde bis 20 Uhr Ortszeit, um den Verlust der Testzeit zu kompensieren. Für Aufsehen sorgte auch der leichte Niederschlag in der Wüste. Immer wieder meldeten die Fahrer am Nachmittag Nieselregen, doch das hatte keinen großen Einfluss auf die Streckenbedingungen. Auch für die nächsten Sessions besteht zumindest eine kleine Regenwahrscheinlichkeit.
Der zweite Testtag beginnt am morgigen Donnerstag um 8 Uhr deutscher Zeit. In unserem Live-Ticker versorgen wir Sie mit allen wichtigen Infos ab 7.45 Uhr.