Ergebnis Bahrain-Test Tag 2: Ferrari-Konter

Ergebnis Bahrain-Test 2024 (Tag 2)
Ferrari-Konter mit weichen Reifen

GP Bahrain 2024

Nach der dominanten Verstappen-Vorstellung vom Bahrain-Auftakt war am zweiten Testtag etwas Erleichterung im Fahrerlager zu spüren. An der Spitze des Klassements fand sich ausnahmsweise mal kein Red Bull ein. Stattdessen durfte sich Carlos Sainz die erste Bestzeit der Wintertestwoche notieren lassen. Der Spanier drehte am Nachmittag in 1:29.921 Min. die schnellste Runde des Tages und der bisherigen Testfahrten.

Zum Vergleich: Verstappen war am Vortag mehr als 1,4 Sekunden langsamer. Das zeigt, wie viel Luft sich die Teams auf den ersten Runden des Jahres noch gelassen hatten. Ganz vergleichbar sind die Vorstellungen aber nicht. Ferrari packte in der zweiten Session die C4-Reifen aus, die eine Stufe weicher sind als die mittelharten C3-Gummis, auf denen Verstappen 24 Stunden zuvor unterwegs war.

Carlos Sainz - Ferrari - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
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Red Bull lässt Finger von weichen Reifen

Auch Sergio Perez, der am zweiten Tag den neuen RB20 pilotierte, musste die rot markierten Pirellis im Regal lassen. Der Mexikaner hielt den Rückstand mit 0,758 Sekunden in Grenzen. Nach Angaben von Pirelli macht der Reifenvorteil alleine acht Zehntel aus. Reifen bereinigt war die Performance also ähnlich.

Wie immer müssen wir an dieser Stelle aber auf die Unsicherheitsfaktoren Spritmenge und Motor-Modus hinweisen, die einen direkten Vergleich nur schwer möglich machen. Der Vollständigkeit halber wollen wir aber noch anfügen, dass Mercedes mit dem dritten Platz von Lewis Hamilton (+1,145 s) ein erstes Lebenszeichen abgegeben hat. Auch Lando Norris (+1,135 s) und Daniel Ricciardo (+1,440 s) drehten am Abend noch ein paar schnelle Runden, wobei der Toro Rosso wie der Ferrari mit C4-Reifen unterwegs war.

Bei Haas wurden die Autos immer mit gut gefüllten Tanks auf die Piste geschickt, deshalb fanden sich Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen wieder im hinteren Teil der Tabelle wieder. "Wir werden heute Abend mal besprechen, wie weit wir mit dem Programm durchgekommen sind. Vielleicht packen wir dann morgen auch mal die weicheren Reifen aus", erklärte Hülkenberg nach seiner Frühschicht.

Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
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Kleines Feuer bei Red Bull

Größere Technik-Dramen waren am zweiten Testtag nicht zu beobachten. Der Williams von Logan Sargeant parkte am Vormittag länger in der Garage, um ein Problem mit dem Brake-by-Wire-System zu reparieren. Bei Red Bull gab es nach der Installationsrunde kurz Alarm, weil die Bremse von Perez vorne rechts Feuer fing. Dann rollte der Mexikaner am Nachmittag zwischenzeitlich auch noch langsam um die Strecke, weil es ein Problem mit der Kalibrierung des Gaspedals gab.

Für die größte Unterbrechung des Testprogramms sorgte aber die Strecke selbst. Anderthalb Stunden vor der eigentlichen Mittagspause hatte sich die Abdeckung der Drainage in Kurve 11 gelockert. Lewis Hamilton riss ein Teil aus der Verankerung. Charles Leclerc rumpelte anschließend mit seinem Ferrari drüber und beschädigte sich den Unterboden.

Teamkollege Sainz beobachtete das Geschehen mit Schrecken vom Rand der Piste: "Ich habe gesehen, dass Teile auf dem Asphalt lagen. Ich habe noch versucht, die Streckenposten zu alarmieren, damit sie die gelben Flaggen schwenken. Aber die haben es leider nicht bemerkt. Und dann ist Charles auch schon drüber gerast."

Streckenreparatur - Formel 1 - Test - Bahrain - 22. Februar 2024
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Frühschicht muss kürzertreten

Eine schnelle Reparatur der Gefahrenstelle war nicht möglich. Nach einer halben Stunde Wartezeit entschied sich die Rennleitung schließlich, die Vormittagssession vorzeitig abzupfeifen und die Pause um eine Stunde vorzuziehen. Dafür bekamen die Fahrer der Spätschicht dann eine Stunde mehr zur Verfügung, was die großen teaminternen Unterschiede in den Fahrleistungen erklärt.

Perez sollte sein Auto am Nachmittag eigentlich an Verstappen abgegeben. Nachdem die Rennleitung den Zeitplan umgestellt hatte, entschied Red Bull jedoch, seinen Einsatzplan zu ändern und Perez durchfahren zu lassen. Der Mexikaner kam am Ende auf 129 Runden – mehr schaffte kein anderer Fahrer. Das Auto mit der größten Fahrleistung war aber der Ferrari. Leclerc und Sainz kamen zusammen auf 138 Umläufe.