McLaren: Displays für digitale Sponsoren-Logos

McLaren fährt mit Leichtgewicht-Displays
Test mit digitalen Sponsor-Logos

GP USA 2022

Die Technik der Formel-1-Renner entwickelt sich immer weiter. Das gilt nicht nur für Antrieb, Dämpfung und Aerodynamik, sondern auch für die Werbung. Die rasenden Litfaßsäulen könnten in Zukunft während eines Rennens sogar wechselnde Sponsorenlogos auf der Außenhaut präsentieren. Möglich macht das die moderne Digital-Technik.

Wie das aussehen könnte, zeigt McLaren zum ersten Mal beim US-Grand-Prix in Austin. Die Autos von Lando Norris und Daniel Ricciardo werden jeweils mit zwei kleinen Hightech-Displays ausgerüstet, die rechts und links vom Cockpit angebracht sind. Auf ihnen rotieren die Logos von verschiedenen McLaren-Partnern durch.

Digital-Display - McLaren - GP USA 2022
McLaren

Ultraleichte Display-Technik

Entwickelt wurden die Digital-Displays von den Experten von Seamless Technology, die sich bereits durch spezielle Leichtgewicht-Lackierungen einen Namen in der Branche gemacht haben. Zu den Kunden des Unternehmens gehören angeblich 40 Prozent der Formel-1-Teams. Auch bei Bikes von Profi-Radteams bekommen ihre Farbe von Seamless Technology.

Das besondere an den neuen Digital-Displays ist, dass sich die Hardware im ausgeschalteten Zustand fast unsichtbar in die Außenhaut des Autos einfügt. Die Displays sind dünn wie Papier und ultraleicht. Insgesamt sollen die Displays und der angehängte USB-Stick zur Steuerung weniger als 200 Gramm auf die Waage bringen.

Weil die Displays während der Fahrt großer Hitze und Vibrationen ausgesetzt sind, wurden vor der Publikumspremiere in Austin bereits einige Testläufe absolviert. Die Technik ist nun so weit ausgereift, dass McLaren die Displays an allen Trainingsfreitagen bis zum Ende der Saison einsetzen will. Im Qualifying und im Rennen will man dann aber doch lieber auf die neue Technik verzichten. Da zählt jedes Gramm.

McLaren - Spezial-Lackierung - GP Singapur & GP Japan 2022
McLaren

Vielfache Einsatzmöglichkeiten

Die Einsatzmöglichkeiten für die Zukunft sind vielfältig. Displays könnten über das ganze Auto verteilt werden. Neben Sponsorenlogos wäre es theoretisch auch möglich, Informationen wie Positionen oder Boxenstopp-Zeiten anzuzeigen. Theoretisch könnten kleinere Sponsoren auch Werbezeiten für einzelne Runden erwerben. Der wertvolle Platz auf dem Chassis kann also mehrfach verkauft werden.

"Das ist eine der aufregendsten Innovationen im Bereich der digitalen Werbung", erklärte Louise McEwen, die bei McLaren für das Marketing verantwortlich ist. "Dass wir verschiedene Markenlogos abwechselnd auf unseren Autos anzeigen können, ist ein echter Game-Changer. Wir sind schon gespannt, welche Auswirkungen das auf die ganze Branche haben wird."