Dass man einen Erfolg von Max Verstappen in dieser Rubrik einmal als besonderes Ereignis feiern muss, hätten wir bis vor ein paar Monaten auch nicht für möglich gehalten. Doch nach dem Spanien-Grand-Prix hörte der Weltmeister plötzlich auf mit dem Siegen. Zehn Rennen lang blieb die niederländische Hymne auf dem Podium in der Schublade. Doch dann schlug der Dominator in São Paulo wieder zu – und wie.
Im Schatten der tollen Aufholjagd des Red-Bull-Piloten von Startplatz 17 gingen die Leistungen der anderen Piloten fast ein wenig unter. Bei den widrigen Bedingungen auf der feuchten Buckelpiste von Interlagos waren Fehler schnell mal passiert. Eigentlich konnte sich schon jeder Fahrer als Sieger fühlen, der es überhaupt irgendwie ins Ziel schaffte. Einem Viertel des Feldes gelang das nämlich nicht.

In Barcelona standen 1997 mit Olivier Panis und Jean Alesi zuletzt zwei Franzosen auf dem Podium. Dazu noch Franco-Kanadier Jacques Villeneuve.
Lucky Punch für Alpine
Besonders groß war der Jubel nach der Zieldurchfahrt im Alpine-Lager. Dank eines perfekten Strategie-Pokers und fehlerfreien Leistungen in den Cockpits schafften es Esteban Ocon und Pierre Gasly gemeinsam aufs Podium. Es war der berühmte "Lucky Punch", mit dem vorher niemand rechnen konnte. Nach 14 Punkten in den ersten 20 Rennen kamen jetzt – inklusive Sprint – auf einen Schlag 35 dazu.
Dem Statistiker ging dabei das Herz auf. Solch ungewöhnliche Ereignisse verlangen natürlich nach einer historischen Einordnung, die wir hier gerne liefern. Zwei Franzosen auf dem Podium, das gab es zuletzt 1997 in Barcelona (Panis und Alesi). Als das Team aus Enstone das letzte Mal mit zwei Fahrern unter die ersten Drei fuhr, hieß es noch Lotus. 2013 konnten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean Sieger Sebastian Vettel bei der Podiumszeremonie in Südkorea einrahmen.

Dass Esteban Ocon und Pierre Gasly eigentlich nicht die besten Freunde sind, hatten die beiden in São Paulo für einen kurzen Moment vergessen.
Mittelfeldreihenfolge umgekrempelt
Bei Williams, Toro Rosso und Haas hielt sich die Freude über den Erfolg der direkten Konkurrenz in Grenzen. Alle drei Teams wurden mit einem großen Alpine-Satz übersprungen. Von Rang neun in der Teamwertung ging es für die Equipe direkt auf Platz sechs. Auch die Fahrerwertung musste umgeschrieben werden. Für Pierre Gasly ging es vier Positionen nach vorne, Teamkollege Esteban Ocon machte sogar fünf Plätze gut.
Das verrückte Ergebnis hat noch mehr kuriose Statistiken produziert. In der dieses Mal besonders vollgepackten Crazy-Stats-Galerie verraten wir Ihnen zum Beispiel, welcher Fahrer zuletzt von Startplatz 17 gewinnen konnte, welchen Rekord sich Verstappen jetzt nicht mehr mit Fernando Alonso teilen muss und bei welchem Ergebnis der Fahrertitel schon in Las Vegas vergeben wird.