In Monte-Carlo war dieses Jahr alles etwas anders. Normalerweise drehen die Formel-1-Piloten schon donnerstags ihre ersten Trainingsrunden. Der Freitag war früher – wieder der Name schon sagt – ein freier Tag. Doch für 2022 ließen die Veranstalter den traditionellen Monaco-Zeitplan an den Ablauf der anderen 21 Rennen anpassen. Das Training begann somit erst Freitagnachmittag.
Ohne die längere Pause mitten im Rennwochenende wurde es nicht nur für die Fahrer und die Ingenieure etwas stressiger. Auch wir bei auto motor und sport mussten uns anpassen. Normalerweise haben wir den Freitag immer genutzt, um in den Gassen von Monaco ausgiebig auf Carspotting-Tour zu gehen. Doch nun war die Strecke bis 19.30 Uhr für den Rennbetrieb gesperrt, was den Bewegungsspielraum stark einschränkte.
Also blieb bei dem kleinen Stadtbummel am Abend etwas weniger Zeit als sonst. Aber in Monaco ist das gar kein Problem. Hier fahren einem exklusive Luxuskarossen und potente Supersportler im Minutentakt vor die Linse. Der Grand Prix zieht jeden Jahr PS-Freunde aus der ganzen Welt in das Fürstentum. Und die haben ihre automobilen Schätzchen meistens direkt mitgebracht.
Neben dem Casino ist das Hotel Hermitage der wichtigste Hotspot für heiße Kisten. Dieses Jahr parkte aber ein besonders ungewöhnliches Fahrzeug vor der Luxus-Herberge. Irgendein solventer Gast war offenbar in einem Batmobil angereist. Das schwarze Ungetüm hatte offenbar eine lange Anreise hinter sich. An der Front war ein ukrainisches Nummernschild befestigt. Die sechseinhalb Meter lange Replika des Filmautos wurde natürlich nicht nur von Carspottern ins Visier genommen.

Auffallen um jeden Preis
Nur ein paar Meter weiter vor dem Hotel Metropole entdecken wir ein weiteres, nicht weniger auffälliges Gefährt. Der Lamborghini Urus von Reality-TV-Star Robert Geiss springt einem schon von weitem ins Auge, was vor allem an der neongrünen Folierung liegt. Der italienische Kampfstier ist ja von Haus schon kein Kind von Traurigkeit, bekam aber nachträglich von seinem Promi-Besitzer noch ein Breitbau-Bodykit von Prior Design verpasst.
Elegant ist anders. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ob man einen McLaren Senna komplett in ein goldglänzendes Vinylkleid packen muss, ist auch so eine Frage, auf die es keine vernünftige Antwort gibt. Der gebürtig aus Iran stammende Influencer-Millionär Pooyan Mokhtari hat es einfach gemacht und seinen in England angemeldeten Supersportler direkt vor dem Casino abgestellt. Die Aufmerksamkeit der Passanten war dem "Goldstück" sicher.
Welche Beute wir sonst noch bei unserer Carspotting-Jagd in Monaco machen konnten, sehen Sie in der Fotoshow.