Es war eine lange und schwere Geburt. 2022 schickte Michael Andretti Unterlagen zu seinem Formel-1-Projekt bei der FIA ein. Ein Jahr später begann der Weltverband mit der Prüfung des Antrags. Im September 2023 bekam Andretti von der FIA eine provisorische Lizenz. Jetzt schon im Verbund mit General Motors. Drei andere Antragsteller wurden abgewiesen.
Doch Andretti hatte die Rechnung ohne die Rechteinhaber gemacht. Liberty lehnte die Bewerbung vorläufig ab und vertröstete die Amerikaner darauf, es 2028 noch einmal zu versuchen. Obwohl es mittlerweile längst ein Werkseinsatz von Cadillac war. Der ungebetene Gast ließ sich nicht beirren und setzte seit Herbst 2023 eine Technikmannschaft unter Nick Chester auf die Entwicklung eines Autos für 2026 an. Unabhängig von den für aktuelle Teams gültigen Restriktionen konnten die Aerodynamiker im Toyota-Windkanal in Köln so lange testen, wie sie wollten.
Erst eine Untersuchung des amerikanischen Justizministeriums wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Kartellrecht brach das Eis. Im November 2024 bekam "Cadillac Formula Racing", wie das Team jetzt offiziell heißt, grünes Licht vom Formel-1-Management. Michael Andretti zog sich auf einen Beraterposten zurück.

Die FIA muss noch die aktualisierten Bewerbungsunterlagen von Cadillac prüfen, ehe das Team 2026 am Start stehen kann.