Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer im Video-Interview

Video-Interview mit Bernd Mayländer
„Ich dachte schon, es droht Ärger“

Bernd Mayländer - Interview - Formel 1
Foto: ams

Unverhofft kommt oft. So hat sich Bernd Mayländer beim Großen Preis von San Marino 1999 gefühlt. Der im Rahmenprogramm der Formel 1 startende Porsche-Supercup-Fahrer erhielt damals einen Anruf vom ehemaligen F1-Renndirektor Charlie Whiting: "Ich habe schon gedacht, es droht Ärger." Doch dem wahr nicht so. Die FIA bot dem damals 27-Jährigen den Job als Safety-Car-Fahrer in der Formel 3000 an.

Oliver Gavin – der damals das Sicherheitsfahrzeug in der Formel 1 steuerte – fuhr selbst in der Nachwuchsklasse. Deshalb bekam Mayländer das Angebot. "Nach fünf Minuten war ich wieder aus dem Büro draußen und hatte einen Extra-Job." Dass die Aufgabe auch vergütet sein würde, hatte der Schwabe gar nicht auf dem Schirm: "Ich habe nicht gewusst, dass man für den Job auch Geld bekommt", lacht Mayländer.

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Hamilton versteckt sich

Ein Jahr später stieg der ehemalige DTM-Pilot zum Safety-Car-Fahrer der Formel 1 auf. Sein Mercedes-Engagement in der Tourenwagen-Serie konnte der damals noch aktive Rennfahrer mit der Königsklasse vereinbaren. Einige DTM-Rennen musste Mayländer bis zu seinem Karriereende 2004 jedoch auslassen.

Mittlerweile war der 51-Jährige bei mehr als 400 F1-Wochenenden in seiner Funktion als Safety-Car-Fahrer im Einsatz. Viele Fahrer hat er kommen und gehen sehen – und deren Eigenheiten festgestellt, wie zum Beispiel bei Rekordsieger Lewis Hamilton: "Lewis versteckt sich immer so ein bisschen hinter dem Auto. Da muss man immer in die toten Winkel reinschauen – wo ist er denn?"

WM-Finale 2021

Hamilton war auch Teil des umstrittenen WM-Finales 2021 in Abu Dhabi. Nicholas Latifis Unfall kurz vor Rennende brachte Bernd Mayländer in seinem Safety-Car auf die Strecke. Eine Runde vor Schluss gab der mittlerweile entlassene Renndirektor Michael Masi das Rennen wieder frei. Max Verstappen nutzte auf frischeren Reifen die Chance, überholte Hamilton und wurde Weltmeister. Mercedes tobte, Red Bull jubelte.

Bernd Mayländer musste das für sich selbst erst sacken lassen, nachdem er das Auto abgestellt hatte: "Ich bin mit dem Helm auf [dem Kopf] durch die Hospitality gegangen und habe mich erst einmal hinten an den Hafen gesetzt. Ich musste erst einmal für mich überlegen, was ist da gerade eigentlich passiert?"

Die weiteren Themen in unserem großen Interview mit Bernd Mayländer: Wie sieht ein Rennwochenende aus? Was passiert im Krankheitsfall? Was ist, wenn das Auto kaputtgeht? Und was sind die persönlichen High- und Lowlights? Schauen Sie rein!