Wenn die Frage aufkommt, welche Formel-1-Motorengeneration die beste Soundkulisse geboten hat, dann verweisen die meisten Fans wohl auf die Zehnzylinder-Ära, die von den 90er-Jahren bis zum Ende der Saison 2005 reichte. Bei Drehzahlen von bis zu 19.000/min sorgten die schreienden Triebwerke auf den Tribünen für Gänsehaut.
Die letzten Entwicklungsstufen der V10-Saugmotor-Generation wuchteten bis zu 950 PS auf die Hinterachse. Ganz so weit war der Tipo 47 von Ferrari noch nicht, der 1998 im F300 für Vortrieb sorgte. In der offiziellen Präsentationsmappe geben die Ingenieure den Output etwas bescheiden mit "mehr als 700 PS" an. Tatsächlich soll das Dreiliter-Monster am Ende der Saison locker die 800-PS-Hürde übersprungen haben.
40 Ventile sorgten für einen ausreichenden Luftaustausch. Die zehn Zylinder wurden in einem kompakten Bankwinkel von 80 Grad angeordnet. Nur 120 Kilogramm brachte das Kraftpaket auf die Waage. Ganz so hoch wie die letzten Vertreter der V10-Ära drehte das 1998er-Triebwerk noch nicht. Die Maximalleistung lag "schon" bei 17.300/min an, was aber völlig für eine beeindruckende Geräuschkulisse ausreichte.

Der Ferrari F300 wurde erst 2022 versteigert. Er brachte einen Erlös von sechs Millionen Euro.