Wo steht das Audi-Projekt?
Seidl: Wir sind auf Kurs. Wenn wir uns den Projektfortschritt auf der Antriebsseite in Neuburg anschauen, dann wurde unter Adam Baker schon 2022 damit angefangen, bei der Audi Formula Racing GmbH die Mannschaft und die Infrastruktur aufzubauen. 2023 wurde mit der Erprobung aller Komponenten für die Antriebseinheit begonnen. Stand heute stehen das Team und die Infrastruktur weitestgehend. Auf der Teamseite bei Sauber in Hinwil haben wir die letzten Monate dazu genutzt, zusammen mit dem Team herauszuarbeiten, wo die Defizite im Vergleich zu den Top-Teams der Formel 1 liegen. Daraus haben wir einen klaren Plan entwickelt, was wir in der Transformation vom Privatteam zum Top-Team angehen müssen. Wir haben dabei frühzeitig Projektteams aufgesetzt, um die beiden Standorte optimal zu vernetzen und so künftig das Potenzial eines Werksteams voll auszuschöpfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir da zum Ziel kommen.
Erschwert die Distanz von 360 Kilometer zwischen Neuburg und Hinwil die Aufgabe?
Seidl: Das Gute ist, dass man die Distanz auch schnell mal mit einem Auto zurücklegen kann. Nicht fliegen zu müssen, macht uns flexibler. Für das Tagesgeschäft nutzen wir moderne Mittel der Kommunikation. Dadurch spielt die Entfernung keine Rolle mehr. Für uns gilt: Zwei Standorte, ein Team.
Sind zwei Jahre bis zum Start viel, wenig oder gerade ausreichend?
Seidl: Auf der Antriebsseite wurde bereits vor der Bekanntgabe des Einstiegs im August 2022 mit Grundlagenarbeit begonnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir 2026 einen guten Start hinlegen können. Auf der Teamseite wünscht man sich immer, man hätte mehr Zeit. Trotzdem glaube ich, dass wir die angesprochene Transformation durch die 100-prozentige Übernahme von Audi beschleunigen können. Wir sollten in Verbindung mit dem neuen Reglement 2026 gute Voraussetzungen haben, als Werksteam einen guten Start hinzulegen.