Kaum ein Team produzierte im vergangenen Jahr so viele Schlagzeilen wie Alpine. Alles begann damit, dass Renault-Konzernboss Luca de Meo vor der Sommerpause 2023 Markenchef Laurent Rossi und Teamchef Otmar Szafnauer von ihren Posten enthob. Ihr Fahrplan zum Aufstieg an die Formel-1-Spitze ging dem obersten Manager des französischen Autobauers nicht schnell genug. Also wurde Bruno Famin ins F1-Team geholt, der eine Abkürzung auf dem Weg nach oben versprach. Alpine lag damals auf dem sechsten Platz der Teamwertung.
Doch statt des Angriffs auf die Top-Teams zeigte die sportliche Formkurve nach der Winterpause steil nach unten. Der A524 produzierte vom Start weg zu viel Luftwiderstand, die Fahrer kämpften mit der Traktion und dem hohen Übergewicht. Als Folge rutschte Alpine ans Ende des Feldes ab. Technikchef Matt Harman verließ schon kurz nach Saisonbeginn freiwillig das sinkende Schiff. Er unterschrieb einen neuen Vertrag bei Williams. Mit ihm ging auch Chef-Aerodynamiker Dirk de Beer.

Bei Alpine geht es 2024 drunter und drüber. Nach14 Saisonrennen hat man nur elf WM-Punkte gesammelt.
Leichter Aufwärtstrend
Immerhin konnte man mit David Sanchez Anfang Mai schnell einen kompetenten Ersatzmann präsentieren. Der Franzose war erst in der Winterpause von Ferrari zu McLaren gewechselt, verließ den Posten in Woking aber direkt wieder, als die Anfrage von Alpine reinflatterte. Sanchez soll ein begnadeter Ingenieur sein, ihm werden aber auch Defizite bei der Mitarbeiterführung nachgesagt. Immerhin gelang es dem Neuzugang, mit eigenen Set-up-Ideen die Performance zur Mitte des ersten Halbjahres zu stabilisieren und das Auto wieder in einen regelmäßigen Punktekandidaten zu verwandeln. So steht Alpine im Konstrukteurspokal aktuell auf Platz 8.