Alfa Romeo hat in der vergangenen Saison 31 Punkte in den ersten fünf Rennen gesammelt. Der gute Saisonstart war die Basis für den starken sechsten Platz im Endklassement. Dieses Jahr fiel der Beginn etwas holpriger aus. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou schaufelten gerade einmal sechs Pünktchen auf das Teamkonto. Das macht aktuell Rang acht in der Teamwertung.
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"Wir sind nicht da, wo wir sein wollen", gibt Bottas zu. "Das Gute ist aber, dass die Abstände noch sehr eng sind. Wir wissen, dass es sich sofort in den Ergebnissen niederschlägt, wenn wir irgendwie Rundenzeit finden. Da müssen wir optimistisch bleiben. Aber gleichzeitig müssen wir auch realistisch einschätzen, dass uns aktuell noch etwas fehlt, wenn wir Punkte sammeln wollen."
Vor zwölf Monaten profitierte Alfa Romeo noch davon, dass man zu Saisonbeginn das einzige Auto im Feld hatte, das ans Gewichtslimit kam. Mittlerweile hat die Konkurrenz erfolgreich abgespeckt und damit aufgeholt. Der C43 baut außerdem zu viel Luftwiderstand auf, was sich in niedrigen Top-Speeds auf den Geraden niederschlägt. Nur in langsamen Kurven kann das Auto mithalten.

Kein fundamentales Problem im C43
"In Baku haben wir den Luftwiderstand mit kleineren Flügeln gesenkt, waren dann aber plötzlich in den Kurven hintendran. Wir müssen also Luftwiderstand rausnehmen, ohne den Abtrieb zu senken. Das ist einfacher gesagt als getan", grübelt Bottas. Noch sei aber nichts verloren. Die Saison habe gerade erst angefangen.
Immerhin stimmt das Gefühl im Auto. Die Balance sei besser als letztes Jahr, lobt Bottas. Und wenn es mal nicht ganz gepasst hat, konnten die Ingenieure mit dem Setup immer reagieren. Trotzdem fehlt am Ende einfach die Rundenzeit. "Einerseits ist es gut, dass wir keine fundamentalen Probleme haben. Andererseits ist es auch schwierig, weil man nicht genau weiß, wo man den Hebel ansetzen muss. Es gibt kein konkretes Problem, dessen Lösung direkt ein paar Zehntel bringen würde", bedauert Bottas.
Bei Sauber bleibt man aber weiter optimistisch. Das Auto hat sich über den Winter stark verändert. Bottas ist sich sicher, dass noch viel Potenzial in dem Paket steckt. Doch nach dem guten Saisonstart in Bahrain, wo der Finne direkt Achter wurde und vier Punkte sammelte, kam die Weiterentwicklung zuletzt ins Stocken. "Die Realität sieht so aus, dass die anderen Teams größere Fortschritte gemacht haben", beklagt der Pilot.

Aero-Paket verspricht großen Fortschritt
Doch das soll sich schon bald ändern. Für Imola haben die Ingenieure eine große Ausbaustufe angekündigt. Es soll sich um ein umfangreiches Aerodynamik-Paket handeln. Was genau umgebaut wird, wollten die Verantwortlichen im Vorfeld aber noch nicht verraten. Nur so viel: Man werde die Veränderung von außen erkennen können. Das spricht für Modifikationen am Seitenkasten.
"Meine ganze Hoffnung liegt in dem Upgrade für Imola. Die neuen Teile versprechen einen ordentlichen Schritt. Es geht vor allem darum, den Abtrieb zu erhöhen", so Bottas. "Wir werden aber nicht das einzige Team sein, dass mit Upgrades nach Imola kommt. Aber wir hoffen, dass unser Schritt größer ist als der von den anderen. Dieses Rennwochenende wird uns einen Hinweis darauf geben, wie es im restlichen Jahr weitergehen könnte."
Ein Fehlschlag wäre ein herber Dämpfer für die Ambitionen des Rennstalls aus Hinwil. Noch sei die Stimmung aber gut, wie Bottas betont: "Natürlich ist es motivierender, wenn man vorne um Siege fährt und seine Ziele erreicht. Aber der Job macht mir immer noch viel Spaß. Das Rennfahren ist mein Job. Ich muss immer mein Bestes abliefern und die Leute um mich herum motivieren, auch wenn die Situation mal schwierig ist."