Vier Fahrer wechseln über den Winter das Team. Carlos Sainz, Nico Hülkenberg und Esteban Ocon können bei den Testfahrten in Abu Dhabi schon für ihre neuen Teams fahren. Nur Lewis Hamilton muss mit dem Debüt im Ferrari warten. Wir erklären, warum.
Vor der Formel-1-Saison 2025 ist viel Bewegung im Feld. Mindestens acht Cockpits werden neu besetzt. In vier Fällen wechseln die Fahrer von einem zum anderen Team. Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari, Carlos Sainz von Ferrari zu Williams, Nico Hülkenberg von Haas zu Sauber und Esteban Ocon von Alpine zu Haas.
Dazu kommen die Neulinge Andrea Kimi Antonelli und Jack Doohan und die Halb-Newcomer Oliver Bearman und Liam Lawson. Alle Rookies werden natürlich bei den Reifentestfahrten nach dem Finale in Abu Dhabi für ihre Teams am Start stehen. Etwas komplizierter ist es mit den etablierten Piloten. Die brauchen eine Freigabe von ihrem alten Arbeitgeber. Und der Test muss in ihren Terminplan passen.
Nach sechs Fahrertiteln mit Mercedes will sich Hamilton gebührend von den Mitarbeitern verabschieden.
Hamiltons Weltreise
Die Fotos mit Lewis Hamilton im Ferrari-Overall müssen bis zur Präsentation des neuen Autos im nächsten Jahr warten. Der Rekordsieger hat schlicht keine Zeit, an den Abu-Dhabi-Tests teilzunehmen. Nach zwölf Saisons mit Mercedes will sich Hamilton in Würde bei seiner Familie verabschieden.
Der 39-jährige Engländer hat in der Woche nach dem Saisonfinale eine große Abschiedstour geplant. Er pilgert nach Kuala Lumpur zu Hauptsponsor Petronas, nach Stuttgart zu Mercedes und in die Fabriken in Brackley und Brixworth, um persönlich allen Mitarbeitern Goodbye zu sagen.
Ein Teamwechsel dieser Dimension vollzieht auch man nicht so einfach abseits der Öffentlichkeit bei Testfahrten, die zu einem Zeitpunkt stattfinden, an dem alle müde sind und in Gedanken schon in den Urlaub fliegen. Das verlangt nach einem großen Event zusammen mit den Tifosi.
Hülkenberg war schon vor seiner ersten Saison mit Haas beim Abu-Dhabi-Test dabei, um sich einzugrooven. Jetzt könnte er das gleiche für Sauber machen.
So kann Hülkenberg Sauber helfen
Alle anderen Wechsler haben die Freigabe für Testarbeit mit ihren neuen Teams in der Tasche. So könnte Carlos Sainz am Dienstag nach dem GP Abu Dhabi erstmals in einem Williams sitzen. Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur meinte auf Anfrage mit einem Lächeln im Gesicht: "Wenn ich ein netter Mensch bin, können sie ihn haben." Das hört sich nach einer Zusage an.
Alpine hat Esteban Ocon schon grünes Licht zu geben, seine ersten Runden im Haas zu drehen. Der Franzose will sich so früh wie möglich an das Auto und seine neue Mannschaft gewöhnen. Umgekehrt will Haas-Teamchef Ayao Komatsu Nico Hülkenberg nicht im Weg stehen. "Wenn sie mich fragen, kann Nico für Sauber fahren. Es macht keinen Sinn, ihn da zu blockieren."
Eine offizielle Anfrage stand in Austin noch aus, doch aus dem Lager des Schweizer Rennstalls hören wir, dass Interesse daran besteht, den neuen Fahrer in Abu Dhabi einzusetzen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Hülkenberg die Situation schon kennt.
Vor einem Jahr stand Haas ziemlich aussichtslos ganz am Ende der Tabelle. Mit den gleichen Problemen wie Sauber im Augenblick. Im Rennen überhitzen die Reifen. Inzwischen steht der US-Rennstall an sechster Stelle. Hülkenberg hat hautnah miterlebt, wie diese Transformation zustande kam. Deshalb lässt sich der künftige Sauber-Pilot vom aktuellen WM-Stand auch nicht demotivieren: "Haas hat gezeigt, dass die Wende möglich ist."
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