Allradantrieb, Triebwerksunterschutz, erhöhte Bodenfreiheit – fehlen nur noch Schweißwanne und Kunstledersitzbezüge. Doch der VW Passat Alltrack tritt nun wirklich nicht als Arbeitstier für Jäger und Förster auf, denn zumindest der Testwagen empfängt den Fahrer mit schicken Leder-Sportsitzen, edlen Alu-Zierleisten sowie Komfort- und Sicherheits-Vollausstattung. Außen brilliert er mit feschen 18-Zoll-Rädern, glänzender Dachreling und modischen Graubraun-Metallic statt mattem Waidmanns-Grün.
VW Passat Alltrack kommt auch mit Frontantrieb
Mit der neuen Variante folgt VW einem Trend, dem Volvo, Audi und Skoda längst einen treuen Kundenstamm verdanken: Mittelklasse-Kombis mit Offroad-Optik. Da einige Käufer nur die robuste Aura und die erhöhte Sitzposition schätzen, stehen auch vom VW Passat Alltrack zwei Frontantriebs-Modelle in der Preisliste. Am oberen Ende parkt dort der 170 PS starke TDI, der vorerst ausschließlich in Kombination mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe geliefert wird.
Per Knopfdruck erwacht der mittels Standheizung vorgewärmte Dieselmotor zum Leben und überspringt so die rustikale Warmlaufphase. Dezent brummelnd schiebt er den 4,77 Meter langen Kombi kultiviert und kräftig an, packt ihn dabei in den üppigen Wattebausch seines maximalen Drehmoments von 350 Newtonmetern. Dafür zeigt sich der Direkteinspritzer nur verhalten drehfreudig und bleibt selbst im manuellen Modus des DSG in sicherer Distanz zum roten Bereich, der bei 5.000 U/min. beginnt. Dass er bis zu 2,2 Tonnen an den Haken nehmen darf, daran lässt der Selbstzünder keinen Zweifel. Nur: Das schafft auch der gewöhnliche VW Passat Variant 4motion.
Verschneite Hänge können den Alltrack nicht beeindrucken
Natürlich soll das Triebwerk nicht nur kräftig anpacken, sondern dabei auch möglichst wenig verbrauchen. Daher erhält es serienmäßig eine Start-Stopp-Automatik und das Getriebe ein Freilauffunktion, die den Wagen im Leerlauf rollen lässt, wenn der Fahrer kein Gas gibt. Tut er es doch, kuppelt das Getriebe sanft, aber ein wenig zu zögerlich ein – das konnten andere VW-Testwagen schon besser.
Besser kraxeln können hingegen wohl nur die SUV-Geschwister Tiguan und Touareg, von denen der Alltrack das Offroad-Programm für den elektronisch geregelten Allradantrieb mit Lamellenkupplung übernommen hat. In Kombination mit der drei Zentimeter höheren Bodenfreiheit und den daraus resultierenden größeren Böschungs- und Rampenwinkeln soll sich der VW Passat nun Alltrack deutlich talentierter abseits befestigter Straßen durchschlagen. Ein paar verschneite Hänge, die bei der ersten Ausfahrt in der Gegend herumlagen, beeindruckten den VW tatsächlich nicht sonderlich.
Im Offroad-Modus ändert sich die Regelschwelle von ABS (für besseres Bremsen auf losem Untergrund) und Differenzialsperren (elektronisch simuliert), zudem flacht die Gaspedalkennlinie ab, um die Fuhre sensibler manövrieren zu können. Wenn es dann wieder ins Tal geht, hält die Bergabfahrhilfe die Geschwindigkeit des VW Passat Alltrack bei rund zehn km/h konstant.
Aufpreis für die Offroad-Version schmilzt auf 360 Euro
Und auf der Straße? Aufgrund des geänderten Fahrwerks federt der VW Passat Alltrack etwas spröder, doch speziell in Verbindung mit den optionalen Adaptiv-Dämpfern bleibt auch bei großer Bereifung noch ausreichend Restkomfort übrig. Neben dem aufwendigen Fahrwerk stehen in der markentypisch umfangreichen Aufpreisliste noch jede Menge anderer verlockender Extras. Doch bereits die Serienausstattung wurde gegenüber dem Comfortline unter anderem um 17-Zoll-Räder, Klimaautomatik und Reifendruckkontrolle aufgewertet.
Daher schmilzt der Aufpreis von 2.750 Euro auf rund 360 Euro zusammen, was für die Karosserieanbauteile und die speziellen Polster ein angemessener Tarif sein dürfte. Schweißwanne und Schonbezüge gibt es bestimmt später im Zubehörprogramm.
VW Passat Alltrack 1.8 TSI Exclusive BlueMotion Technology | VW Passat Alltrack 2.0 TDI Alltrack BlueMotion Technology | VW Passat Alltrack 2.0 TSI 4Motion Alltrack | VW Passat Alltrack 2.0 TDI 4Motion Alltrack BlueMotion Technology Alltrack BlueMotion Technology | VW Passat Alltrack 2.0 TDI 4Motion Alltrack BlueMotion Technology Alltrack BlueMotion Technology | |
Grundpreis | 39.825 € | 34.750 € | 41.300 € | 37.625 € | 41.900 € |
Außenmaße | 4771 x 1820 x 1516 mm | 4771 x 1820 x 1550 mm | 4771 x 1820 x 1550 mm | 4771 x 1820 x 1550 mm | 4771 x 1820 x 1550 mm |
Kofferraumvolumen | 603 bis 1731 l | 603 bis 1731 l | 588 bis 1716 l | 588 bis 1716 l | 588 bis 1716 l |
Hubraum / Motor | 1390 cm³ / 4-Zylinder | 1968 cm³ / 4-Zylinder | 1984 cm³ / 4-Zylinder | 1968 cm³ / 4-Zylinder | 1968 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 118 kW / 160 PS bei 5500 U/min | 103 kW / 140 PS bei 4200 U/min | 155 kW / 210 PS bei 5300 U/min | 103 kW / 140 PS bei 4200 U/min | 130 kW / 177 PS bei 4200 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 218 km/h | 201 km/h | 212 km/h | 198 km/h | 211 km/h |
Verbrauch | 6,2 l/100 km | 5,2 l/100 km | 8,6 l/100 km | 5,7 l/100 km | 5,9 l/100 km |