VW Caddy Blue Motion im Fahrbericht: Van mit Spar-Programm

VW Caddy Blue Motion im Fahrbericht
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Van mit Spar-Programm

VW Caddy Blue Motion, Seitenansicht, Schiebetür © Ingolf Pompe 23 Bilder

Gegen einen moderaten Mehrpreis ist der Volkswagen Caddy als extra-sparsamer und schadstoffarmer Blue Motion zu haben. Spart er auch in der Praxis, und rechnet sich das wirklich?

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Die Ansprüche an Hochdach-Kombis sind vielfältig. In privater Hand sollen sie familienfreundlich, günstig und wirtschaftlich sein. Ersteres erreicht der VW Caddy durch Schiebetüren hinten; die schaffen besten Zugang und hindern ungestümen Nachwuchs daran, Beulen in längsseits parkende Autos zu donnern.

Familienfreundlich ist auch sein Frachtabteil: Mindestens 750 Liter Gepäckvolumen hinter den Sitzen des VW Caddy und 623 Kilo Zuladung schlucken das Equipment für einen dreiwöchigen Zelturlaub mit Kind und Kegel.

VW Caddy auf der IAA 2013 1:18 Min.

Rund 1.500 Euro machen aus dem Nutzfahrzeug einen Familienvan

Kein Wunder, denn der VW Caddy ist seinem Wesen nach ein Nutzfahrzeug. In der Basisausstattung „Kombi“ macht er daraus keinen Hehl und startet – günstig soll er ja auch sein – ab 20.748 Euro etwa mit dem empfehlenswerten 102-PS-TDI. Für nur 230 Euro mehr unternimmt er erste Schritte in Richtung Personenwagen und kommt hinten hartfaserplattenverkleidet, aber weiterhin recht rudimentär ausgestattet als „Startline“. Um die letzte Schwelle zum akzeptierten Familien-Van zu überwinden, muss mehr angelegt werden: 22.289 Euro kostet ein VW Caddy Trendline ohne nacktes Blech, dafür mit lackierten Stoßfängern, elektrischen Fensterhebern, Kofferraumabdeckung, Seiten- und Kopfairbags vorne und einem CD-MP3-Radio. Extras wie Klimaanlage (1.577 Euro), Parkpiepser (393 Euro) und Sitzheizung (375 Euro) müssen zusätzlich bestellt werden.

VW Caddy macht den Spagat zwischen Crafter und Golf

Auch fahrdynamisch kann der VW Caddy seine Verwandtschaft zu Crafter & Co. nicht ganz verbergen. Während die Vorderachse mit McPherson-Federbeinen und der elektrischen Servolenkung des Golf sensibel und präzise arbeitet, neigt die komfortorientierte, in der Zugstufe etwas unterdämpfte blattgefederte Hinterachse zum Aufschwingen. Das kann beim VW Caddy in schnell gefahrenen, welligen Kurven zu unangenehmem Versetzen führen – Arbeit für das serienmäßige ESP.

Blue Motion Variante amortisiert sich nach fünf Jahren

Trotzdem ist der VW Caddy sicher unterwegs, doch auch sparsam soll er sein. Das kann er als Blue Motion (946 Euro Mehrpreis) am besten. Die Option senkt nicht nur den CO2-Ausstoß von 149 auf 119 g/km, auch im Testverbrauch gönnte er sich gegenüber einem zuletzt getesteten VW Caddy mit normalem 1.6 TDI und 102 PS einen Liter weniger.

Das klappt nur durch ein ganzes Paket an Maßnahmen: So werden etwa der extra-sparsame 1.6 TDI des Golf Blue Motion mit Start-Stopp und Rekuperation verbaut, das Steuergerät angepasst, besonders rollwiderstandsarme Reifen montiert und nicht zuletzt für weniger Luftwiderstand die Karosserie tiefergelegt, was die Zuladung des VW Caddy Blue Motion allerdings um 100 Kilogramm reduziert.

Lohnt der ganze Aufwand im VW Caddy Blue Motion? Günstiger ist zunächst die Kraftfahrzeugsteuer: Im Vergleich zum Basis-1.6 TDI gehen für den Blue Motion pro Jahr 60 Euro weniger an den Fiskus. Wer in diesem Zeitraum um 10.000 Kilometer fährt, spart darüber hinaus auch in der Praxis 140 Euro für Sprit. Die Blue Motion-Option amortisiert sich somit nach weniger als fünf Jahren.

Fazit

Fast 15 Prozent weniger Verbrauch – das ist beachtlich. Mehrpreis und Einschränkungen bleiben dabei überschaubar.

Tabelle (techn. Daten)

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