Volvo V90 Cross Country: So fährt der Kombi im SUV-Look

Erste Test-Fahrt mit Volvo V90 Cross Country
:
So fährt der Oberklasse-Kombi im SUV-Look

Volvo V90 Cross Country (2017) © Volvo 22 Bilder

Utility, also nützlich, waren Volvo-Kombis schon immer. Sports, also sportlich, eher nicht. Vehicle, also Fahrzeug? Na klar! Was das mit dem neuen V90 Cross Country zu tun hat und was der kann, klärt der Fahrbericht.

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In Schweden, eine Flugstunde nördlich von Stockholm, gehören höhergelegte Kombis mit Allradantrieb zum Straßenbild wie hierzulande Golfs und Astras. Als Volvo dieses Segment mit dem ersten V70 Cross Country zehn Jahre nach dem Ableben des AMC Eagle wiederbelebt hat, trafen sie offensichtlich also den Nerv der Schweden. Was ein Entwickler bestätigt: „Der XC70 ist hier ein Brot-und-Butter-Auto.“ In Deutschland hat der Cross Country einen Anteil von fünf Prozent an den gesamten Volvo-Zulassungen. Noch in diesem Jahr sollen etwa 2.000 Exemplare verkauft werden. Im Februar kommen die ersten Modelle zu den Händlern. Das Einstiegsmodell kostet 56.350 Euro. Es gibt je zwei Benziner und Diesel, jeweils mit Allradantrieb und Automatik serienmäßig.

So fährt der V90 Cross Country

Sechs Zentimeter mehr Bodenfreiheit: Fährt sich der Cross Country wie ein SUV oder wie ein Kombi? „Wir haben das Fahrwerk komplett neu abgestimmt“, sagt Stefan Karlsson, Fahrdynamiker bei Volvo. Reifen mit höheren Flanken und längere Federwege sorgen für mehr Komfort. Ziel war, Offroad-Fähigkeiten und Autobahn-Kompetenz zu kombinieren. Normalerweise ein Konflikt. Volvo hat ihn offenbar gut gelöst: die Lenkung spricht sensibel an, das Fahrwerk federt auch grobe Unebenheiten weg. Dennoch wankt der Kombi nur wenig, fährt sich angesichts seiner Größe bestimmt nicht übertrieben handlich, wirkt aber keinesfalls sperrig oder tapsig.

Agiler im Dynamic-Modus

Wer mag, kann Lenkung, Getriebe und Antrieb einstellen: In „Dynamic“ braucht die Lenkung mehr Kraft, der Motor reagiert spontaner auf das Gaspedal, das Getriebe hält die Gänge länger und der Allradantrieb verändert einige Parameter so, dass mehr Kraft an die Hinterachse gelangt. Kurze Bremsimpulse an der Hinterachse helfen zusätzlich beim Einlenken. Damit wird der Cross Country tatsächlich etwas beweglich, wie wir auf einer präparierten Piste auf einem zugefrorenen See erfahren können.

Im Zweifel untersteuert der Cross Country leicht, auch wenn der Allradantrieb im Dynamic- und Offorad-Modus einige Parameter so verschiebt, dass mehr Kraft an die Hinterachse gelangt und die hinteren Bremsen die Hinterachse durch kurze Impulse am Einlenken beteiligen. Das macht durchaus Spaß, zumal die Lenkung sensibel anspricht.

Gute Dämmung, umfangreiche Assistenzsysteme

Gute Dämmung und exzellente Sitze unterstützen die Kondition des Fahrers. Der Pilot Driving Assist hält derweil die Spur, er orientiert sich an den Fahrbahnmarkierungen und funktioniert bis 130 km/h. Nach kurzem Einpendeln hielt der Assistent während unserer Testfahrten sauber die Fahrspur. Einige Sekunden lang kann der Fahrer die Hände vom Hände und den Volvo lenken lassen, bis eine Anzeige im Cockpit den Fahrer auffordert, das Lenkrad wieder in die Hand zu nehmen. Weglassen sollte er sie ohnehin nicht, denn zum einen kann das System nicht ausweichen und zum anderen hielt der Pilot Assist zwei Mal auf die Mittelspur zu. Der Fahrer ist also weiterhin gefordert. Gut, dass es ihm der V90 so leicht macht, selbst zu fahren.

Fazit

Edler ist er, der neue Cross Country von Volvo. Fahrer des Vorgängers werden sich an die größere Karosserie und den kleineren Laderaum gewöhnen müssen. Auch die Bedienung über den Hockant-Touchscreen ist nicht sofort zu durchschauen. Doch das kennen wir schon von S, V und XC90. Ansonsten gibt es kaum etwas zu meckern: Der V90 Cross Country ist ein edler Langstrecken-Kombi, dem Allradantrieb und Bodenfreiheit neue Wege erschließen.

Tabelle (techn. Daten)

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