Volvo S60 im Fahrbericht: Unterwegs im neuen T6 AWD

Volvo S60 im Fahrbericht
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Unterwegs im neuen T6 AWD

© Achim Hartmann 18 Bilder

Der neue Volvo S60 soll nichts weniger als das dynamischste und ausdrucksstärkste Modell in der 83-jährigen Volvo-Geschichte sein, aber auch in puncto Sicherheit wieder eine Vorreiterrolle spielen. Wunsch oder Wirklichkeit? Fahrbericht des S60 T6 AWD.

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So ganz wortwörtlich ist das mit den „atemberaubenden Fahreigenschaften“ natürlich nicht gemeint. Zumindest war Stephen Odell nach dieser Äußerung bei der Vorstellung des neuen Volvo S60 wieder gut bei Atem. Doch – so wird sich der Chef der tugendhaften Schweden-Marke gedacht haben – als Pionier des Unfallschutzes und so schöner Errungenschaften wie der freiwilligen Alkohol-Selbstkontrolle darf man ja auch mal Gefühle zeigen.

S60 kommt für einen Volvo betont dynamisch daher

Und Emotionen weckt die smarte Limousine ganz sicher. Der 4,63 Meter lange Volvo S60 hat zwar gegenüber der Detroit-Studie von 2009 die hinteren Schwenktüren und das futuristische Interieur, aber wenig Esprit verloren. Für einen Volvo kommt der S60 jedenfalls betont dynamisch daher, pfeilt mit zugespitzter Front und sanft ins hohe Heck fließender Dachpartie durch den Wind. Trotz langen Radstands erlaubt die coupéhafte Silhouette allerdings nur ein mittelmäßiges Raumangebot und ein überraschend kleines Gepäckabteil (380 Liter), das sich immerhin per geteilt umklappbare Rücksitzlehne (Serie) erweitern lässt.

Gewohnt funktional und stilsicher wirkt das Cockpit des Fahrberichtsmodells, wobei der Farbbildschirm nun oberhalb der zum Fahrer geneigten Mittelkonsole fest integriert ist. Auch die Bedienung des Navigationsgeräts (950 Euro) wurde dem üblichen Muster angepasst und erfolgt nicht mehr über Tasten hinter dem Lenkrad, sondern mittels Dreh-Drückknopf auf der Schalttafel. Neben der serienmäßigen Klima- und CD-Audioanlage finden dort zudem die Schalter für die zahlreichen Assistenzsysteme ihren Platz.

Abstandsregler erkennt erstmals Fußgänger

Ganz neu ist der kamera- und radargestützte Abstandsregler (1.700 Euro), der erstmals sogar Fußgänger erkennt und bei einer drohenden Kollision bis etwa 40 km/h eine Vollbremsung einleitet. Beim Selbstversuch im Fahrbericht brachte das System den neuen Volvo S60 sicher vor dem Dummy zum Stillstand, reduziert bis 80 km/h deutlich das Aufpralltempo und gibt die Bremse bei rechtzeitigem Ausweichen wieder frei. Ein komplexes Elektronik-Regelwerk, aber ein weiterer Baustein zum sicheren Auto – und Markenimage. Um auch den Fahrer sicherer und besser zu machen, wurde zudem das Fahrwerk – im Prinzip aus Volvo V70 und S80 bekannt – optimiert. Tatsächlich sorgen die neu abgestimmte Lenkung, steifere Federn und Lagerschalen sowie die straffere Dämpfung für mehr Präzision, der Volvo S60 folgt auf kurvigen Landstraßen klar und punktgenau dem eingeschlagenen Kurs. Neben der elektronischen Stabilitätskontrolle mit Neigungswinkel-Sensor hilft beim gefahrenen Topmodell S60 T6 der serienmäßige Allradantrieb, die Kraft ohne Schlupf und Lenkungsgezerre auf die Straße zu bringen.

Sechszylinder ist kultiviertes Triebwerk mit hohen Kraftreserven

Dass Volvo für Europa zunächst nur ein Dynamik-Chassis anbietet, geht kaum zu Lasten des Komforts. Die Abstimmung entspricht etwa dem Sport-Modus des optionalen Four-C-Fahrwerks (1.150 Euro) und wirkt zwar etwas straff, aber keineswegs hart. Auch der immerhin 304 PS starke Dreiliter-Reihensechszylinder mit Turboaufladung ist schließlich kein Reißer, sondern ein kultiviertes Triebwerk mit hohen Kraftreserven. Angesichts dessen bräuchte die Sechsgang-Automatik im neuen Volvo S60 allerdings im Fahrbericht nicht schon beim Streicheln des Gaspedals zurückzuschalten.

Doch zum Start im September stehen ja noch vier weitere Benziner und zwei Diesel (ab 27.000 Euro) bereit, später sogar der 1.6 Drive mit 115 g/km CO2. Typisch Volvo eben: Sicher ist sicher.

Tabelle (techn. Daten)

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