Toyota RAV4 (2019) im Fahrbericht

Toyota RAV4 4x4 Hybrid (2019) im Fahrbericht
Ausgereifter Hybrid-SUV mit reizvoller Verpackung

Unter dem Blech gibt sich der Japaner dafür bodenständiger. Als Basismotorisierung dient ein 175 PS starker Benziner, der mit Front- und Allradantrieb zu haben ist. Mehr als zehn Prozent Marktanteil erwartet Toyota für den 29.990 Euro teuren Vierzylinder allerdings nicht.

Der Hybrid ist besser denn je zuvor

Weitaus wichtiger ist der nahezu komplett neu entwickelte Hybridantrieb. Beispielsweise fallen Bohrung und Hub des 2,5 Liter großen Vierzylinders anders aus, die Verdichtung stieg von 9,3 auf 14,0, während die Akkus im Unterboden elf Kilo leichter sind und dennoch mehr Power liefern. Der zugehörige E-Motor leistet 88 kW, die Kraftübertragung übernimmt wie gewohnt das stufenlose Planetengetriebe. Die Systemleistung beträgt 218 PS. Auch eine Allrad-Variante (222 PS) mit 40 kW starkem E-Motor an der Hinterachse bietet Toyota wieder an. Der Vorgänger beließ es bei 197 PS. Je nach Bedarf verteilt der SUV seine Kräfte komplett auf die Vorderachse oder schickt bis zu 80 Prozent an die Hinterräder. Zugleich lässt sich per Taste ein Trail-Mode aktivieren, der auf rutschigen Untergrund über das Schlupverhalten wacht und zur Not per aktivem Eingriff durchdrehende Antriebsräder abbremst. So gerüstet wühlt sich der Allrad-Hybrid auch mal durch tieferen Matsch. Eine Bergabfahrhilfe gibt es leider nicht.

An Kraft mangelt es dem Hybrid-SUV (ab 32.990 Euro) also nicht. So spurtet der Allradler in 8,1 Sekunden auf 100 km/h, bei 180 km/h ist Schluss. Dank dem Plus an Schubkraft hält sich das oft kritisierte Heulen bei starker Leistungsforderung in Grenzen. Vielmehr schiebt der RAV4 auch aus niedrigen Drehzahlen gut an und reagiert weniger hektisch auf das Gaspedal. Überhaupt ist der Toyota RAV4 4x4 Hybrid ein gemütlicher Typ. Komfort lag den Entwicklern mehr am Herzen als Dynamik. So rollt der 1.650 kg schwere Allradler geschmeidig ab, nimmt lange Wellen sanft wogend und gerät auf ungepflegten Straßen nicht aus der Ruhe. Zugleich geht es im nun wertigeren Innenraum leise zu. Bis auf ein Rauschen nahe der Außenspiegel ist wenig zu hören. Mit ein Grund sind freilich die E-Motoren, die auch bei höheren Geschwindigkeiten anschieben, während der Benziner pausiert. Und selbst wenn der anspringt, brummt er dezent im Hintergrund. Am Fahrverhalten gibt es also wenig auszusetzen.

Als SUV eher klassischer Natur

Ansonsten ist der 4,60 Meter lange Toyota RAV4 4x4 Hybrid ein geräumiger SUV und hinreichend variabel. Die bequem ausgeformte Rückbank ist zwar nicht längs verschiebbar, dafür fällt die Kniefreiheit üppig aus und der Laderaum – sechs Zentimeter länger als beim Vorgänger – nimmt mit 580 Liter viel Gepäck mit. Als erster Toyota überhaupt wartet der RAV4 übrigens mit einem kamerabasierten „Panorama-Fernseher“ im Innenspiegel auf, der alles zeigt, was hinter dem Auto so los ist. Beim Einparken sicher nützlich, auf der Autobahn kann es aber irritieren. Wobei: Langweilig wird es den Passagieren so nicht.