Skoda Karoq Sportline: Was bringen 190 PS im Kompakt-SUV?

Fahrbericht Skoda Karoq Sportline (2019)
:
Mit 190 PS ein SPORT-Utility Vehicle?

© Skoda

Skoda glaubt, dass auch SUV-Käufer schnell unterwegs sein wollen. Drum gibt es den neuen Karoq auch in der Version Sportline mit bis zu 190 PS. Ein Turbo-Benziner mit 320 Nm maximalem Drehmoment treibt den komfortablen Allradler auf Wunsch mit dem passenden Sound nach vorn.

Kompletten Artikel anzeigen

Die Sportline-Variante unterscheidet sich dank etlicher Details optisch von anderen Versionen: Die Stoßfänger vorn sind sportlicher gestaltet, die schwarz lackierten 18-Zoll-Leichtmetallrädern gehören exklusiv zur Sportsline, der Einstiegsbereich ist in Wagenfarbe lackiert, die Scheiben sind getönt, die Dachreling ist schwarz und die vorderen Kotflügel tragen Sportline-Plaketten.

Innen warten Sportsitze aus Stoff mit silbernen Kontrastnähten und Lendenwirbelstützen auf die vorne Sitzenden. Das unten abgeflachte Multifunktions-Sportlenkrad trägt einen Bezug aus perforiertem schwarzem Leder, die Nähte sind silbern abgesetzt. Pedale mit Edelstahlapplikationen, ein schwarzer Dachhimmel, schwarze Dachsäulen sowie ein LED-Paket mit Ambientebeleuchtung runden den sportlichen Auftritt ab. Für Dynamik sorgen beim Sportline auch die Antriebsoptionen. Exklusiv vorbehalten bleibt dem ab 30.520 Euro teuren Karoq im Sportline-Dress der 190 PS starke 2.0 TSI-Motor mit Siebengang-DSG und Allradantrieb. Der Einstiegspreis für diese Topmotorisierung: 36.420 Euro. Soviel zur Theorie.

Skoda Karoq Sportline im ersten Check 2:22 Min.

Weiche Sitze mit ausreichend sportlichem Komfort

Mit dem Begriff Sportsitz verbinden viele Autofahrer stark konturierte Leder- oder Alcantara-Sitzbezüge. Skoda sieht das etwas anders und spendiert dem Karoq Sportline Sportsitze mit Stoffbezug und angedeuteten Seitenwangen. Bereits nach wenigen gefahrenen Metern und durchfahrenen Kurven steht fest: Die Sitze sind gut und einen ausreichenden Seitenhalt bieten sie auch. Dass der Beifahrersitz nicht elektrisch verstellbar ist, darf dem Fahrer egal sein. Erfreulich für die bis zu drei Mitfahrer auf der Rückbank ist der dortige Komfort. Die Kopffreiheit steht der Beinfreiheit in nichts nach. Und auch der Sitzkomfort kann sich sehen lassen.

Alles gut also für die Passagiere. Zumindest, solange die Fenster während der Fahrt geschlossen bleiben. Falls nicht, gibt es ordentlich was auf die Ohren. Denn wer während der Fahrt eines oder auch beide Fenster im Fond öffnet, erlebt ein bubberndes Vibrations-Festival der Extraklasse. Da hilft nur die Sperrtaste zur Deaktivierung der hinteren Fensterheber oder die vorderen Fenster auch noch zu öffnen. ank der 230-Volt Steckdose sowie der beiden USB-Anschlüsse an der Rückseite der vorderen, nach vorn verschiebbaren Mittelarmlehne dürften sich aber die wenigsten Kinder für profane Fensterheber interessieren. Der Karoq bietet zumindest die technischen Voraussetzungen, dass jüngere Fondinsassen in eine nicht enden wollende elektronische Parallelwelt abtauchen können – Erlaubnis der Eltern und entsprechende Endgeräte vorausgesetzt.

© Skoda 16 Bilder

Nachbarfreundliche Fake-Soundkulisse

Damit auch Papa oder Mama Spaß haben, dafür sorgt der 320 Newtonmeter starke Antrieb unter der Motorhaube. Beim Anlassen verblasst kurz der Name Sportline, da bis auf eine spontane Vibration im Fahrzeug nur wenig zu hören ist. Das ändert sich, sobald der Fahrmodus Sport aktiviert wird. Der Motorenklang wird kerniger, beim automatisch früheren Herunterschalten gibt es einen Zwischengas-Sound und Lenkung sowie Gasannahme reagieren schneller und präziser auf die Befehle des Fahrers. Der Sound ist allerdings nicht echt und schon gar nicht außerhalb der Fahrgastzelle zu hören. Das mehrstufige sonore Brummen wird in einer Zigarettenschachtel großen Box unterhalb der Windschutzscheibe durch Vibrationen erzeugt. Wer es schafft diesen Fakt zu verdrängen, wird sich in Zukunft einfach nur am sportlicheren Klang erfreuen – und das geht recht schnell.

Längere Gewöhnung erfordert der sehr steile Winkel des volldigitalen Cockpits. Laut Skoda soll das Reflexionen vorbeugen. Und ja, das hat funktioniert. Erfreulich: Die Bedienung der Klimatisierung erfolgt per Drehschalter und Druckknöpfe. Hier ist kein lästiges und vom Verkehr ablenkendes Tatschen auf Bildschirmen notwendig. Das Tatschen darf sich komplett auf dem sehr gut ablesbaren und berührungsempfindlichen Bildschirm darf sich auf die Infotainment-Funktionen beschränken.

Guter Vortrieb und sanftes Fahrwerk

© Skoda

auto motor und sport-Redakteur Marcel Sommer genoss die erste Ausfahrt im Skoda Karoq Sportline.

Der Karoq ist auch im Sportline-Dress komfortabel gefedert und versucht in schnell durchfahrenen Kurven zu keinem Moment das Ausbüchsen über die Vorderräder. Mithilfe des Allradantriebes zieht sich der Tscheche kräftig aus Kurven. Lediglich die knappe Sekunde Denkpause, die er sich nach einem beherzten Gasstoß nimmt, bevor er ihn in Vortrieb ummünzt, schmälert den sportlichen Gesamteindruck ein wenig. Dafür ist Verarbeitung sehr routiniert, solide und das Lenkrad liegt prima in der Hand.

Fazit

Der Skoda Karoq Sportline mit 190 PS bietet einen guten Kompromiss zwischen Dynamik und Komfort. Der Turbomotor schiebt den Kompakt-SUV souverän an, nur bei schnellen Gaspedalanforderungen lässt er im unteren Drehzahlbereich ein wenig spontane Bissigkeit vermissen. Aber solange während der Fahrt die Fenster im Fond geschlossen bleiben, gibt es weder in der ersten noch in der zweiten Reihe Grund zur Klage.

Tabelle (techn. Daten)

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 Tivoli Nomad SUV mit Komfort zum Sparpreis 2 Fahrt im Dacia Bigster mit Basismotor Nur 23.990 Euro – wo ist der Haken? 3 Audi A6 Avant endlich gefahren Warum der Basis-Benziner der heimliche Star ist 4 BMW 550e im Test Noch immer ein perfekter Sleeper? 5 KGM Actyon (2025) SUV in Kodiaq-Größe, aber 7.000 Euro billiger