Der Porsche Panamera ist jetzt auch mit einem Sechszylinder-Basistriebwerk zu haben. Wir fahren die Sportlimousine mit dem neu entwickelten V6-Benziner, der 300 PS aus 3,6-Liter Hubraum schöpft.
Bei der Präsentation des Porsche Panamera ging es hoch hinaus: zum einen in den 94. Stock des World Financial Centers in Shanghai, zum anderen mit einem 500 PS starken Biturbo-V8 samt Allradantrieb als Top-Version. Doch Shanghai ist nicht überall, und es soll ja Menschen geben, denen der dynamische Auftritt des Porsche-Viersitzers gefällt, die aber trotzdem gut mit etwas weniger Leistung leben können.
V6-Motor im Porsche Panamera ist ein verkürzter V8
Voilà, da ist er, der Porsche Panamera. Ohne S und ohne Turbo, dafür mit einem 3,6-Liter-V6, der quasi einem verkürzten V8 entspricht. Also nichts mit Spenderorgan, im Gegensatz zum engwinkligen VW-Aggregat setzt der Fahrberichtskandidat Porsche Panamera auf einen schwerpunktgünstigen Bankwinkel von 90 Grad. Weitere Zutaten: Direkteinspritzung, Einlassnockenwellenverstellung mit Ventilhubumschaltung sowie integrierte Trockensumpfschmierung. In Verbindung mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK (3.511 Euro) ist überdies eine spürbar verbesserte Start-Stopp-Funktion an Bord. So gerüstet soll der hinterradgetriebene Basis-Porsche Panamera ab 75.899 Euro Ökonomie mit markentypischer Dynamik verbinden.
Porsche Panamera-Fahrwerk vom 300 PS-V6 unterfordert
Das klappt, obwohl die 300 PS und 400 Newtonmeter das aufwendige Porsche Panamera-Fahrwerk – gegen Aufpreis mit adaptiven Dämpfern, Luftfederung und Wankstabilisierung – spürbar unterfordern. Und erst recht die optionale Keramikbremse, die ebenso kräftig wie unerschütterlich verzögert. Es bereitet jedenfalls ein diebisches Vergnügen, den Fünf-Meter-Porsche mit der leichtgängig-präzisen Lenkung über kurvige Straßen zu führen, zumal der Hinterradantrieb (Allradantrieb kostet 8.211 Euro mehr) ausreichend Traktion bietet.
Bei hohen Drehzahlen wirkt der V6-Motor gut gefordert
Der V6-Motor im Porsche Panamera benimmt sich im Fahrbericht grundsätzlich kultiviert und leise, akzeptiert klaglos die vom PDK gern gewählten hohen Gänge. Soll es vorangehen und steigt die Drehzahl bis jenseits 5.000/min, wirkt der V6 allerdings gut beschäftigt. Und auch für zackige Autobahn-Zwischenspurts wünscht man sich bisweilen den Punch der V8-Geschwister. Oder vielleicht einen drehmomentstarken Diesel?
Tabelle (techn. Daten)
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