Opel Corsa 1.0 T im Fahrbericht: Kleinwagen erfolgreich modernisiert

Opel Corsa 1.0 T im Fahrbericht
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Kleinwagen erfolgreich modernisiert

10/2014 Fahrbericht Opel Corsa 1.0T © Opel 20 Bilder

Opel modernisiert den Corsa. Nicht die Basis, die bleibt dieselbe. Aber mit neuen Motoren, mehr Komfort und einem anderen Fahrwerks-Setup soll der sich der kleine Opel nun zu Recht Corsa E nennen.

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Wann ist ein neues Auto ein neues Auto? Und bevor wir nun auch nur auf die Idee kommen, über eine Prozentzahl an neuen Teilen zu streiten, die nötig sind, damit es eine Neukonstruktion ist, machen wir es lieber philosophisch: Neu ist, was sich neu anfühlt.

Der Opel Corsa schaut anders aus, mit der neuen Front und dem sacht geänderten Heck, die ihn bei unverändertem Radstand um 2,2 Zentimeter verlängern. Schon da hat er sich das „E“ verdient. Es kennzeichnet in als eine neue, die fünfte Generation des Kleinwagens, von dem Opel seit 1982 über 12 Millionen Exemplare verkauft hat. Und der rund ein Viertel des Verkaufsvolumens der Rüsselsheimer ausmacht. Ein Auto also, bei dem besser mal nichts schief geht. Ging ja auch bisher nicht Der Opel Corsa D, der im Sommer 2006 debütierte, teilte sich die Plattform GM-SCC5 mit dem Fiat Grande Punto. Das Raumangebot war ordentlich– aber über die Jahre kam er in Sachen Infotainment, Komfort, Handling und Antrieb immer weiter ins Hintertreffen. All das soll der E nun besser machen.

Neuvorstellung Opel Corsa 1:13 Min.

Bei der Ausstattung nachgelegt

Innen bekommt der neue Opel Corsa ein neues Cockpit, übernimmt dabei Infotainment und Klimabedienung vom kleineren Adam. So dockt auch hier das Telefon eilig ans Intellilink-System an, das sich über den sieben Zoll großen Touchscreen leicht bedienen lässt, per USB und Bluetooth musiziert und per Telefon-App navigiert. Für den Opel Corsa Edition kostet es zudem nur 300 Euro und ist damit ebenso günstig eingepreist wie andere, neue Extras. Da hätten wir noch Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht für 750 Euro, die Frontkamera mit Verkehrszeichenerkennung, Spurhaltehelfer und Kollisionswarner für 700 Euro und der Spurhaltewarner im Paket mit dem Parklenkassistenten für 580 Euro (beide Systeme greifen auf dieselben Ultraschallsensoren zurück). Mit dem aktualisierten Parklenkassistenten kurbelt sich der Opel Corsa nun selbstständig längs und quer in Parklücken.

Auch dafür braucht er Opel Corsa die elektrische Servolenkung, die nun per Knopfdruck in den besonders leichtgängigen City-Modus schaltet. Für mehr Präzision und Rückmeldung haben die Techniker die Servo-Software neu konfiguriert und die Lenkungs-Hardware (Anlenkpunkt des Gehäuses) geändert. Für ein agileres Handling soll auch das neue Fahrwerks-Setup sorgen, mit einer neuen Geometrie der McPherson-Vorderachse, modifizierten Lenkhebeln und dem versteiften Hilfsrahmen. Dazu gibt es stärkere Stabilisatoren an der Torsions-Hinterachse und andere Feder- und Dämpferraten für mehr Präzision und Komfort gleichermaßen.

Nie war der Opel Corsa besser motorisiert

Na dann mal los. Schlüsseldreh, und stimmt, da war ja noch was: der neue Dreizylinder-Turbo-Benzin-Direkteinspritzer. Es ist das 106 Kilo leichte das Vollalu-Triebwerk, das jüngst im Adam debütierte. Mit vollvariabler Ventilsteuerung, Hochdruck-Direkteinspritzung und Turbo auf Effizienz getrimmt, trommelt er leise im Leerlauf. Er erfüllt die Euro 6 Abgasnorm wie alle anderen Motoren (1.2 mit 70 PS, 1.4 mit 90 PS, 1.4 Turbo mit 100 PS und der 1,3-Liter-Diesel mit 75 und 95 PS)

Den Einliter-Turbo gibt mit 90 PS (ab Ausstattung Selection für 14.480 Euro) und 115 PS (ab Edition für 16.390 Euro), und Opel verkuppelt beide Versionen mit einem neu entwickelten Sechsganggetriebe. Erster Gang rein und los. Ohne Laderzögern zieht der Opel Corsa energisch voran, dreht quirlig, und bewahrt sich selbst dann – auch wegen der Ausgleichswelle in der Ölwanne – seine hohe Laufkultur.

Besser war der Opel Corsa noch nie motorisiert, und nur wenn man die Gänge sehr schnell schaltet, hakelt das ansonsten präzise Getriebe etwas. Doch so tourt der Corsa locker über die Autobahn, bleibt dabei wegen der umfassenderen Dämmung von Antrieb und Fahrwerk leise, steckt auch Querfugen ordentlich weg und fährt so tatsächlich komfortabler. Etwas agiler auch, wie sich auf der Landstraße zeigt, mit mehr Präzision und Rückmeldung in der Lenkung. Doch auch der um fünf Millimeter gesenkte Schwerpunkt ändert nichts daran, dass der Opel Corsa auch weiterhin eher zu den fahrsicher-besonnenen Kleinwagen zählt.

Und zu den besonders geräumigen, denn am Raumangebot hat sich ja nichts geändert. Nur an den Möglichkeiten, es zu noch ein wenig variabler nutzen – mit der Cargo-Stellung der geteilt klappbaren Rücksitzlehne.

Teurer ist der Opel Corsa auch nicht geworden. Ab Dezember steht er beim Händler, 11.980 Euro kostet der Basis-Dreitürer mit 70 PS. Und wenn man bedenkt, wie gründlich ihn Opel überarbeitet hat, kann man den Technikern nur eines vorwerfen: Dass es da auf eine neue Karosserie eigentlich auch nicht mehr angekommen wäre.

Tabelle (techn. Daten)

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