Mitsubishi Eclipse Cross Diesel im Fahrbericht

Mitsubishi Eclipse Cross Diesel im Fahrbericht
:
Sanfter Selbstzünder im SUV-Coupé

Mitsubishi Eclipse Cross Diesel 2019 Fahrbericht © Mitsubishi

Mitsubishi bietet den Eclipse Cross ab sofort auch mit einem 148-PS-Diesel an. Wie sich das anfühlt, klärt der Fahrbericht.

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Wenn sich in den heutigen Zeiten ein Hersteller zum Dieselmotor bekennt, ist alleine das schon durchaus eine Nachricht. Doch Mitsubishi sieht klare Absatzziele für den Selbstzünder, der bei vielen Kunden nach wie vor gefragt ist. Also kommt ab sofort wieder der 4N14 zu neuen Ehren. Hinter diesem Motorcode verbirgt sich der 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel, der zuletzt in den Modellen ASX und Outlander aussortiert wurde. Nun ist er jedoch zurück und darf im Eclipse Cross ran, rund 20 Prozent Anteil soll er laut Planung der deutschen Mitsubishi-Zentrale künftig am Verkauf haben.

Mitsubishi Eclipse Cross Diesel mit 148 PS

Angesichts der fast 2,3 Liter Hubraum fällt die Leistungsausbeute vergleichsweise zurückhaltend aus, 148 PS gönnt Mitsubishi den Piloten des Eclipse Cross Diesel. Dafür überbietet er den bisher einzigen Motor, einen 1,5 Liter Turbobenziner, beim Drehmoment naturgemäß sehr deutlich. 388 Newtonmeter stehen zur Verfügung, und um deren Verwaltung muss man sich nicht großartig kümmern. Denn die Achtstufen-Automatik ist beim Eclipse Cross Diesel immer an Bord, gleichfalls der Allradantrieb mit dem schwungvollen Namen „Super All Wheel Control“.

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Überraschungsfreies und leicht erlernbares Arbeitsumfeld

Das Design sorgt in jedem Fall für Aufsehen, alltäglich ist es nicht. Die Mischung zwischen SUV, SUV-Coupé und irgendwas mit Crossover lässt den Mitsubishi Eclipse Cross ab der B-Säule sehr eigenständig wirken, was angesichts der brav und konventionell gezeichneten Brüder ASX und Outlander ein bisschen überrascht. Den progressiven Schwung findet man am Arbeitsplatz des Fahrers jedoch nicht wieder. Das Cockpit wartet mit routinierter Verarbeitung und klassischer, wenig verwirrender Gliederung auf. Bis auf ein paar schrullig hinter dem Lenkrad versteckte Schalter muss da nicht viel geübt werden.

Ähnlich unauffällig zeigt sich das Fahrverhalten des Mitsubishi Eclipse Cross Diesel. Was bereits die Leistungsdaten vermuten lassen, bestätigt sich während der Fahrt. Der Vierzylinder treibt den 1,8 Tonnen schweren SUV mit sanftem Nachdruck an, liefert über das gesamte Drehzahlband gleichmäßigen Schub – keine besonderen Vorkommnisse. Landstraßen-Maximaltempo erreicht der Diesel 1,3 Sekunden später als der 163 PS starke Turbo-Benziner, was auch wegen des Getriebes bemerkenswert ist. Denn beim Eclipse Cross 1.5 4WD kommt eine stufenlose CVT-Automatik zum Einsatz, während der Diesel auf einen klassischen Achtgang-Wandlerautomat setzt.

Mitsubishi Eclipse Cross 1:18 Min.

Diese Wandler-Automatik geht ihrem Auftrag im besten Sinne unauffällig nach. Sanfte, kaum spürbare Schaltpunkte sorgen für einen gediegenen Komforteindruck, was der geräuschmäßig gut gedimmte Dieselmotor unterstreicht. Oberhalb Tempo 100 überwiegt der Sound des Fahrtwinds den aus dem Motorraum. Im normalen Fahrbetrieb federt der Eclipse Cross Diesel proper, lediglich kurze Impulse etwa bei Fahrbahn-Querfugen rumpeln deutlich spürbar in den Innenraum. Der permanente Allradantrieb wirkt sich positiv auf das Fahrverhalten aus. Während der frontgetriebene Benziner mit erheblichen Lenkeinflüssen und merklicher Übersteuertendenz auf sportliche Fahrweise antwortet, ist der Allrad-Eclipse auch bei engagierter Fahrweise neutral und leicht beherrschbar unterwegs.

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Fahrbericht Mitsubishi Eclipse Cross (2018) SUV-Coupé überrascht mit Größe, Komfort und Haptik

Auf den Alltagsnutzen des Mitsubishi Eclipse Cross Diesel hat das ungewöhnliche Design kaum Einfluss. Das merkt man am besten in der zweiten Reihe, auf die Mitsubishi besonders stolz ist. Denn dort ist trotz des nach hinten stark abfallenden Dachs noch ausreichend Kopffreiheit vorhanden. Und vor allem viel Platz für die Füße. Die in einem sehr weiten Bereich verschiebbare Rücksitzbank bringt Beinfreiheit aus der Oberklasse in den Fond des Eclipse Cross. Das Ladeabteil bleibt auch bei ganz zurückgeschobener hinterer Sitzreihe tauglich für einen Großeinkauf. Ein echtes Zugeständnis an die Form ist jedoch die extravagante Querstrebe in der Heckscheibenverglasung. Auch die generelle Übersicht nach schräg hinten ist segmenttypisch eher mäßig.

Interessant ist jedoch noch ein weiterer Wert: Mit 2.000 Kilo Anhängelast steht der neue Eclipse Cross Diesel ab sofort auf Rang zwei im markeninternen Ranking, nur der Mitsubishi-Pickup L200 darf mehr ziehen. Durchaus ein Argument für Gespannfahrer.

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Mitsubishi holt den Diesel zurück und bietet den Eclipse Cross ab sofort mit Selbstzünder an
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Das SUV-Coupé mit der ungewöhnlichen Formgebung bekommt den 4N14-Vierzylinder, der ehemals den Outlander antrieb
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Mit 148 PS ist der Eclipse Cross Diesel bodenständig motorisiert
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Die Karosserielinie sticht aus dem SUV-Einerlei heraus
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Das Markengesicht mit den wuchtigen Chromspangen zeigt Familienzugehörigkeit
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Die Querspange in der Heckklappe beherbergt die Rückleuchten
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Im Cockpit warten keine Überraschungen und solide Verarbeitung
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Android- und Apple-Mobiltelefone lassen sich mit den jeweiligen Benutzeroberflächen koppeln
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Ein farbiges Info-Display zwischen den Anzeigeinstrumenten ergänzt das Cockpit
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Die Schaltpaddel sind weitgehend überflüssig, wirklich sportliche Fahrweise mag der Vierzylinder nicht. Praktisch sind sie allenfalls im Gebirge
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Das Multimediasystem lässt sich auch per Touchpad bedienen, ohne auf dem Bildschirm herumzutapsen
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Hinter dem Lenkrad versteckte Schalterreihe
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Sitzheizung auch für die Hinterbänkler, dazu gibt es eine Steckdose
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Zweigeteiltes Glasdach mit großer Querstrebe
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Die Rücksitze lassen sich weit nach vorne oder hinten schieben, um Laderaum oder Beinfreiheit zu verbessern
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Der Vierzylinder verfügt über fast 2,3 Liter Hubraum und leistet 148 PS
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Der Zusatztank für Adblue ist leicht zugänglich zu befüllen

Fazit

Mitsubishi bringt den Diesel zurück – das ist die eigentliche Nachricht. Der Selbstzünder ist für etliche Anwendungsbereiche – Vielfahrer, Anhängerbetrieb, CVT-Automatik-Hasser – einfach die bessere Lösung. Von modernen Power-Dieselmotoren ist der Vierzylindermotor mit seinen 65 PS Literleistung ein Stück entfernt, auch beim Normverbrauch (6,9 Liter) steht keine herausragender Wert in den Papieren. Im Alltag zeigt sich der Wagen trotz seines progressiven Designs im besten Sinne unauffällig.

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