Was kann der offene Viersitzer mit Stoffverdeck?
Ein neues Mercedes Cabriolet ist immer ein Ereignis. Das neue C-Klasse Cabrio mit Stoffdach ist zudem sehr schick. Ob es auf der Straße den viersitzigen Cruiser oder den Kurvenräuber gibt, klärt der Fahrbericht.
Sechs verschiedene Motorvarianten bieten sich zur ersten Ausfahrt an, vom C 180 mit 156 PS (ab 42.215 Euro) bis zum C 63 AMG S (ab 61.690). Insgesamt wird das C-Cabrio zum Marktstart ab Ende Juli in 12 Antriebsvarianten verfügbar sein, allesamt übrigens wie kürzlich bekannt wurde, mit dem optionalen Airscarf.
Das Ladevolumen beträgt 360 Liter, aber bei offenem Verdeck passen nur noch 285 Liter in den Kofferraum.
Wir wählen einen C 250d, in noblem Grau und braunem Stoffverdeck. So edel, dass man Cabriolet am liebsten mit K am Anfang und zwei t am Ende schriebe. Das Stoffdach turnt leise surrend und mit komplexer Choreographie unter die Abdeckung über dem Kofferraum. Dort schränkt es das Ladevolumen etwas ein, 285 statt 360 Liter sind es nun. Die Verdeckkonstruktion stammt übrigens vom S-Klasse-Cabrio. Das Ganze wiegt rund 120 kg und soll so lange leben, wie das Auto. Auf über 20.000 Öffnungsvorgänge ist es ausgelegt, der durchschnitlliche Mercedes-Kunde betätigt es, so weiß man bei Mercedes, nicht mehr als rund 15.000 Mal.
Die aufwendige Verdeckkonstruktion soll so lange halten, wie das Auto. Sie ist auf 20.000 Öffnungen ausgelegt.
Verdeck des Mercedes C-Klasse Cabrios öffnet bis 50 km/h
Nicht deswegen lassen wir das Dach hochklappen, finstere Gewitterwolken kommen über die Berge. Kurze Zeit später stürzen sich dicke Regentropfen auf den Verdeckstoff, das Plattern übertönt den Diesel. Der 250d kommt serienmäßig mit Neunstufen-Automatik. Eine feine Sache, denn sie passt hervorragend zum kräftigen Selbstzünder (204 PS, 500 Nm ab 1.600 Umdrehungen). Eine sehr entspannte Antriebseinheit ist das. Wer es sportlicher mag, kann ja eines der AMG-Modelle wählen. Da böte sich etwa der C 43 4Matic ab, mit 367 PS starkem V6. Der beschleunigt in knapp unter fünf Sekunden auf 100 km/h und ist 250 km/h schnell (ab 67.919 Euro).
Wir bleiben im C 250d, denn die Sonne hat den Regen weiter westlich über die Adria gejagt, das Stoffverdeck im Nu trocken und per Knopfdruck in 20 Sekunden geöffnet. Das geht auch während der Fahrt, die 50 km/h-Limitierung zur Verdeckbetätigung sind so großzügig ausgelegt, dass man dabei nicht zum Verkehrshindernis wird.
Der C300 ist inzwischen nur mehr ein Vierzylinder, fährt aber mit 9-Gang-automatik prima.
Luftzufuhr im Mercedes C-Klasse Cabrio vielfältig regelbar
Eine kurze Ortsdurchfahrt reicht, schon fächelt Mittelmeer-Luft um die A-Säulen, die Intensität der Luftzufuhr lässt sich mit Knopfdrücken für die Fenster sowie Aircap am Scheibenrahmen (Ausklappspoiler) und automatischem Windschott feinsinnig regeln.
Der C 300 (ab 51.438 Euro) ist der nächste Kandidat für die Probefahrt. Auch er glänzt mit kultiviertem Antrieb und 9Gtronic. Dass der Motor nur vier Zylinder und 1.991 Kubizentimeter hat, ist weder an der Laufkultur noch am Fahrgeräusch auszumachen. Mit 245 PS bietet er auch auf geschwungenen, steilen Bergstraßen reichlich Leistungsreserven zum sehr zügigen Offenfahren. Das erreicht übrigens seine höchste Eskalationsstufe im C 63 S AMG (ab 91.690). 510 PS und maximal 700 Nm zerren dann an den Hinterrädern, da werden die slowenischen Bergstraßen zwischen Soca-Tal und Triglav-Nationalpark schon sehr eng. Spaß macht das bei vernünftigem Gaseinsatz natürlich dennoch, denn mit dem Motor hat das schnelle Cabrio auch das Fahrwerk des AMG-Coupés geeerbt.
Wir kurven zurück zum Hafen, komfortable Luftfederung, sensible Lenkung, das Cabrio fährt sich so elegant wie es aussieht. Mindestens.
Tabelle (techn. Daten)
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